Das Gebäude in der Bendlerstraße (heute: Stauffenbergstraße) nahe dem Tiergarten und dem Landwehr wurde zwischen 1911 und 1914 für das Reichsmarineamt errichtet. Nach dem Ersten Weltkrieg zogen das Reichswehrministerium und die Heeresleitung ein. Im Dritten Reich wurde es unter anderem zum Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Ersatzheeres. Seine heutige Gestalt erhielt der Bendlerblock nach umfangreichen Erweiterungen schließlich im Jahr 1938.
Anfang der 1940er Jahre bildete sich im Bendlerblock das Zentrum des militärischen Widerstands gegen Adolf Hitler. Zum engeren Kreis gehörte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der als Stabschef des Allgemeinen Heeresamts direkten Zugang zu Hitler hatte und die Durchführung eines Attentats am 20. Juli 1944 übernahm.
Im Bendlerblock versuchten die Verschwörer zeitgleich einen Staatsstreich in Gang zu setzen. Hitler überlebte das Attentat leicht verletzt. Noch am gleichen Abend wurden Graf von Stauffenberg und weitere Anführer des Aufstands im Innenhof des Bendlerblocks erschossen.
Nach dem Ende des Krieges 1945 begann der Wiederaufbau des zerstörten Gebäudekomplexes. Ab den 1950er Jahren bis zur Wiedervereinigung wurde er von diversen Behörden genutzt. Seit dem 2. September 1993 dient der Bendlerblock neben der Hardthöhe in Bonn als zweiter Dienstsitz des Verteidigungsministeriums. Der Berliner Sitz stellt die Nähe des Leitungsstabes und der Abteilungen des Hauses zu den politischen Entscheidungsgremien der Hauptstadt sicher.
An die Widerstandskämpfer und den gescheiterten Umsturzversuch erinnert heute im ehemaligen Oberkommando des Heeres die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Die Dauerausstellung „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ dokumentiert die gesamte Breite und Vielfalt des Kampfes gegen die nationalsozialistische Diktatur. Im Innenhof, am Ort der Hinrichtung, befindet sich das von dem Bildhauer Richard Scheibe geschaffene Ehrenmal für die getöteten Widerstandskämpfer.
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