Die Nordatlantische Vertragsorganisation (NATONorth Atlantic Treaty Organization) ist am 4. April 1949 gegründet worden und versteht sich als Wertegemeinschaft freier demokratischer Staaten. In der Präambel des Nordatlantikvertrages bekennen sich die Mitglieder zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts. Um ihre Sicherheit und ihren Wohlstand zu gewährleisten, haben sie sich verpflichtet, ihre sicherheitspolitischen Aktivitäten zu bündeln und einander beizustehen.
Ganz oben auf der Prioritätenliste der Allianz steht die Kollektive Verteidigung. Ihr Kern ist in Artikel fünf des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Vertrages festgelegt, der den Bündnisfall regelt: „Die Parteien vereinbaren, daß ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird.“ Die Mitgliedstaaten haben vereinbart, sich gegenseitig zu schützen und im Konfliktfall gemeinschaftlich zu reagieren.
Nach dem Ende des Kalten Krieges hat sich das Aufgabenspektrum der NATONorth Atlantic Treaty Organization erweitert. Zur Verhütung und Eindämmung von Krisen und Konflikten sowie zur Stabilisierung von Ländern und Regionen sind die Mitgliedstaaten bereit, Soldaten in „out-of-area“-Einsätze zu entsenden. In Bosnien-Herzegowina, Kosovo oder Afghanistan hat die NATONorth Atlantic Treaty Organization im Auftrag der Weltgemeinschaft die Verantwortung übernommen, Frieden und Stabilität zu schaffen und den Aufbau demokratischer Strukturen zu unterstützen.
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization setzt auf Kooperation und den Dialog mit Partnern und Organisationen weltweit. Sie sieht sich als Teil eines globalen Sicherheitsnetzes mit dem Ziel, eng verzahnt mit anderen Akteuren für Sicherheit zu sorgen. Über die Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtverbreitung hinaus zielt die NATONorth Atlantic Treaty Organization darauf ab, ihre Partnerschaftspolitik weiter zu vertiefen. Dies gilt insbesondere für die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union im gesamten Krisenspektrum.
Deutschland ist der NATONorth Atlantic Treaty Organization am 6. Mai 1955 beigetreten. Dem Beitritt vorangegangen war die Unterzeichnung der Pariser Verträge, die das Besatzungsstatut in Westdeutschland beendeten und der Bundesrepublik einen Teil ihrer Souveränität zurückgaben. Während des Kalten Krieges erwies sich die Bundesrepublik als verlässlicher Partner und nahm eine wichtige Rolle in den Entspannungsbemühungen zwischen der NATONorth Atlantic Treaty Organization und dem Warschauer Pakt ein. Nach dessen Ende hat sich auch Deutschland für Militäreinsätze außerhalb des Landes- und Bündnisgebiets geöffnet. Sowohl bei Auslandseinsätzen als auch bei der Bündnisverteidigung übernimmt Deutschland heute oft eine führende Rolle.
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