Die Innere Führung ist die „Unternehmensphilosophie“ der Bundeswehr. Als Staatsbürger in Uniform sind die Soldaten den Werten und Normen des Grundgesetzes besonders verpflichtet. Die Grundsätze der Inneren Führung bilden die Basis für den militärischen Dienst in der Bundeswehr.
Die Innere Führung dient jedem Soldaten als Grundlage für ein verantwortliches Handeln. Jeder Soldat ist zugleich gefordert, selbst zu denken und nicht blind zu gehorchen. Der Kernbestand der Inneren Führung ist unveränderbar. Sie wird aber angesichts einer sich verändernden Welt weiterentwickelt, wenn es notwendig ist.
Mit ihrem Eid verpflichten sich die Soldaten, unter Einsatz ihrer Gesundheit und ihres Lebens, Deutschland zu dienen. Im Kampf müssen Soldaten auch bereit sein zu töten. Beides erfordert eine große Belastbarkeit und Charakterstärke der Soldaten. Die Innere Führung gibt den Soldaten Halt, den besonderen Anforderungen, die ihr Beruf an sie stellt, zu begegnen.
Die Innere Führung soll den Soldaten zudem in der Mitte der Gesellschaft halten. Darum gelten die im Grundgesetz verbürgten Rechte für Gesellschaft und Soldaten gleichermaßen. In den Streitkräften sollen sie darüber hinaus gelebt und von ihnen verteidigt werden. Die Soldaten sollen die Werte Deutschlands verteidigen: Demokratie, Freiheit, Frieden und Menschenwürde.
Zur Inneren Führung gibt es auch eine Dienstvorschrift. Sie gibt vor, wie sich alle Soldaten im Dienst und im Einsatz verhalten sollen. Außerdem liefert sie ihnen Orientierung für den Alltag. Die Soldaten sind gehalten, die Inhalte zu verinnerlichen, danach zu handeln und anderen vorzuleben. Die Dienstvorschrift zur Inneren Führung ist grundlegend für den militärischen Dienst in der Bundeswehr. Sie ist zugleich Leitlinie und Informationsquelle.
Zu den Grundsätzen der Inneren Führung gehören unter anderem das Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“: die Grenzen für „Befehl und Gehorsam“, und das Prinzip des „Führens mit Auftrag“.
Eine bedeutende Rolle spielt zudem der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages: Als Ansprechpartner bei Beschwerden und Vorschlägen garantiert er das Prinzip der Inneren Führung.
Aufgeschlossen, modern und vielfältig vernetzt wird die Bundeswehr auch in Zukunft bleiben, insbesondere weil sie selbstbewusst und in sich gefestigt ist. Grundlage dafür ist die Innere Führung.Weißbuch 2016, S. 113
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