Sie fliegen über dem Operationsgebiet, liefern Echtzeitbilder und können so den eigenen oder den verbündeten Soldatinnen und Soldaten detaillierte Informationen über Feindbewegungen, Truppenstärke, Bewaffnung oder andere Details liefern: Drohnen sind vielseitig einsetzbar und heute als Aufklärungs- und Überwachungssysteme nicht mehr wegzudenken.
Unbemannte Luftfahrzeuge sind in der modernen Kriegsführung nicht mehr wegzudenken. Ausgestattet mit hochentwickelter Technik, erfassen sie mit ihren Sensoren die Lage vor Ort. Mit ihren Aufklärungsergebnissen helfen sie bei der Erstellung eines umfassenden Lagebildes und schützen somit die eigene Truppe am Boden. Die unbemannten Fluggeräte lassen sich unterschiedlich kategorisieren.
Bei kleineren und mittelgroßen Drohnen unterscheiden Experten vor allem nach ihrem Gewicht. Bis zu fünf Kilogramm Gewicht sprechen Militärs demnach von Small UASUnmanned Aerial System (Unmanned Aerial System). Diese Drohnen werden in der Regel direkt von den Bodentruppen gestartet und gesteuert. Für die Echtzeitaufklärung im Nahbereich der Infanterie verfügt die Bundeswehr etwa über die 18 Gramm leichte Minidrohne Black Hornet, die etwa 1,3 Kilogramm schwere Mikado und die rund 3,5 Kilogramm schwere Drohne Aladin.
Deutlich größer und schwerer sind die Drohnen der Kategorie Light UASUnmanned Aerial System. Mit rund 40 Kilogramm Startgewicht und einer Flugzeit von bis zu sechs Stunden liefert die Drohne LUNALuftgestützte, Unbemannte Nahaufklärungsausstattung bei Tag und Nacht Video-Infrarotfilme und Standbilder in Echtzeit an ihre Bodenkontrollstation. Dabei kann LUNALuftgestützte, Unbemannte Nahaufklärungsausstattung bis zu 80 Kilometer weit fliegen.
Die Artillerietruppe benutzt für ihre Zielaufklärung vor allem das etwa 170 Kilogramm schwere KZOKleinfluggerät für Zielortung. Das Kleinfluggerät für Zielortung fliegt in bis zu 3.500 Meter Höhe bis maximal 140 Kilometer weit.
Größere Drohnen unterteilen Experten in zwei Kategorien: Die sogenannten MALEMedium Altitude Long Endurance-Drohnen mit mittlerer Flughöhe und langer Einsatzdauer fliegen etwa 10.000 Meter hoch und können länger als 24 Stunden in der Luft bleiben.
Für den Einsatz in Afghanistan hat die Bundeswehr seit 2010 drei Aufklärungsdrohnen vom Typ Heron 1 von der israelischen Armee geleast. Auch in Mali setzt die Bundeswehr Drohnen dieses Typs ein. Diese werden demnächst durch das leistungsstärkere System German Heron TP abgelöst, bis die Eurodrohne (MALEMedium Altitude Long Endurance RPASRemotely Piloted Aircraft System) einsatzfähig ist.
Die Drohnen der HALEHigh Altitude, Long Endurance-Kategorie können ebenfalls mehr als 24 Stunden in der Luft bleiben, erreichen aber eine Flughöhe von etwa 20.000 Metern. Ihre Flügelspannweite ist mit der von großen Verkehrsflugzeugen vergleichbar. Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten nutzen beispielsweise seit vielen Jahren die HALEHigh Altitude, Long Endurance-Drohne Global Hawk und zur Seeüberwachung deren veränderte Version Triton. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization hat zudem fünf Global Hawks für ihr Alliance Ground Surveillance Programm gekauft, um ihre Fähigkeit zur Gefechtsfeldaufklärung und -überwachung zu verbessern. In Deutschland sollte mit dem Projekt PEGASUSPersistant German Airborne Surveillance System (Persistent German Airborne Surveillance System) zukünftig eine dieser Varianten zur Verfügung stehen. Nach einer Umjustierung des Projektes wurde Anfang 2020 jedoch entschieden, PEGASUSPersistant German Airborne Surveillance System auf Basis bemannter Geschäftsreiseflugzeuge vom Typ BOMBARDIER GLOBAL 6000 zu realisieren.
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