Deutsche Soldatinnen und Soldaten sind weltweit im Einsatz. Auch wenn sich der Fokus auf die Landes- und Bündnisverteidigung richtet: Deutschland und Europa stehen vor mehreren sicherheitspolitischen Herausforderungen. Krisen, Konflikte und regionale Spannungen beeinflussen das unmittelbare Sicherheitsumfeld. Die Bundeswehr leistet ihren Beitrag zum internationalen Krisenmanagement. Für jeden bewaffneten Auslandseinsatz bedarf es der Zustimmung des Bundestages. Eine Übersicht über die aktuellen Mandate für Bundeswehreinsätze.
Die Bundeswehr unterstützt die EUEuropäische Union-Operation EUNAVFOREuropean Union Naval Force Aspides. Diese Operation sichert die Schifffahrt im Roten Meer, darunter viele Handelsschiffe, gegen Angriffe der militant-islamistischen Huthi-Milizen.
Vom 23. Februar bis zum 19. April 2024 war die deutsche Fregatte „Hessen“ bei Aspides im Einsatz. Rund 240 Besatzungsangehörige trugen zum Schutz der Freiheit der Schifffahrt und zur Sicherheit des Seeverkehrs im südlichen Roten Meer und in der Meerenge Bab al-Mandab bei.
Eine weitere Fregatte der Bundeswehr löst die „Hessen“ in Kürze ab. Technik und Taktik der Fregatte samt ihrer Crew sind auf diesen bewaffneten EUEuropäische Union-Einsatz ausgerichtet. Bereits seit Monaten bedrohen Huthi-Milizen, teils mit Raketen, die Schifffahrt in der Region.
Blauhelmsoldatinnen und -soldaten setzen sich seit 1978 bei der UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon-Mission für Frieden zwischen Libanon und Israel ein. Zunächst ging es darum, den angestrebten Waffenstillstand und den Abzug israelischer Sicherheitskräfte aus dem Libanon zu überwachen. Seit 2006 – nach dem zweiten Libanonkrieg – hat sich das Mandat erweitert. Seither stehen das Sichern der Seegrenzen und das Verhindern von Waffenschmuggel über See im Fokus. Die Bundeswehr stellt hierzu Kräfte für einen multinationalen maritimen Einsatzverband. Sie engagiert sich zudem in der Ausbildung der libanesischen Marine.
Seit 2011 beteiligt sich die Bundeswehr an der UNUnited Nations-Mission UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan im Südsudan und unterstützt damit den Friedensprozess in dem Land. Bis zu 50 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind bei dem Einsatz zugelassen.
Die UNUnited Nations-Mission MINURSOMission des Nations Unies pour l’organisation d’un Référendum au Sahara Occidenta in der Westsahara überwacht den Waffenstillstand zwischen Marokko und der Frente Polisario, einer militärischen und politischen Organisation in der Westsahara. Bis zu vier Militärbeobachterinnen und -beobachter stellt die Bundeswehr. Da die Militärbeobachter und Militärbeobachterinnen unbewaffnet sind, ist keine Zustimmung des Bundestags erforderlich.
Im Irak und in Jordanien beteiligt sich die Bundeswehr an den Einsätzen CDCounter Daesh/CBI, denn sie gehört zur Koalition der internationalen Kräfte im Kampf gegen die Terrororganisation ,,Islamischer Staat'' (IS„Islamischer Staat“). Diese Terrormiliz gilt im Irak zwar mittlerweile als besiegt, ist aber weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr. Bis zu 500 Frauen und Männer der Bundeswehr können in diesen Einsatz geschickt werden. Sie haben auch die Aufgabe, ihr Know-how an Führungskräfte der irakischen Streitkräfte weiterzugeben.
Seit 1999 ist die Bundeswehr im Kosovo eingesetzt, es ist der längste Einsatz der Truppe. Die Soldatinnen und Soldaten engagieren sich für ein sicheres Umfeld im Kosovo, damit eine zivile Friedensordnung geschaffen und erhalten werden kann. Auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung stehen dabei im Fokus.
In Bosnien und Herzegowina ist die Bundeswehr bei der Sicherheitsoperation EUFOREuropean Union Force Althea vertreten. Das Mandat dafür verabschiedete der Bundestag im Juli 2022. Seit August 2022 stellt die Bundeswehr Stabspersonal im Hauptquartier in Sarajewo und Verbindungs- und Beobachtungsteams.
Im zentralen Mittelmeer beteiligt sich die Bundeswehr sei Mai 2020 an der Mission EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Irini. Aufgabe ist es, die UNUnited Nations-Waffenembargo gegen Libyen zu überwachen. Die Mandatsobergrenze liegt bei 300 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten.
Den Seeraum überwachen und Terrorismus bekämpfen – das ist die Aufgabe der maritimen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Sicherheitsoperation Sea Guardian. Dieser Einsatz ist der Nachfolger der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Operation Active Endeavour. Der Bundestag stimmte dem Mandat im September 2016 zu. Maximal 550 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr können sich beteiligen.
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