Das Wachstum der Weltbevölkerung und die zunehmende globale Mobilität fördern die weltweite Verbreitung von Krankheiten und Seuchen. In Afrika sind Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Hinzu kamen Ebola- und Corona-Krise. Die Entwicklung der betroffenen Staaten wird so behindert.
In Afrika registrierte die Weltgesundheitsorganisation WHOWorld Health Organization bis Anfang 2023 fast 260.000 Todesfälle im Zusammenhang mit der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Erkrankung. Das Virus traf in Afrika auf eine Bevölkerung, die jünger ist als die europäische, was sie vor schweren Erkrankungen schützt – die andererseits aber zum größten Teil nicht geimpft ist, auch weil viele Menschen keinen Zugang zu Impfangeboten hatten.
Nicht nur die Impfquote unterschied sich von Europa, sondern auch die Fähigkeit der Staaten, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie abzufedern. Viele Menschen in Afrika verloren ihre Einkommen – ohne dass ein Sicherungssystem dies teilweise ausgeglichen hätte.
Für Afrika sind HIVHumanes Immundefizienz-Virus und AIDSAcquired immunodeficiency syndrome eine Geißel. Laut Zahlen des Programms der Vereinten Nationen zur Reduzierung von HIVHumanes Immundefizienz-Virus und AIDSAcquired immunodeficiency syndrome lebten 2021 weltweit circa 38,4 Millionen Menschen mit HIVHumanes Immundefizienz-Virus. In West- und Zentralafrika waren demnach rund fünf Millionen Menschen mit HIVHumanes Immundefizienz-Virus infiziert, in Ost- und Südafrika sogar 20,6 Millionen Menschen. Davon starben 2021 rund 420.000 an den Folgen der Erkrankung.
Besonders Botswana, Malawi, Namibia, Simbabwe, Sambia, Mosambik, Lesotho, Swasiland und Südafrika sind betroffen. Teilweise sind mehr als 20 Prozent der Menschen zwischen 15 und 49 Jahre in einem Land mit dem HI-Virus infiziert. Nicht zuletzt aufgrund der sehr hohen Therapiekosten sind solche Infektionsquoten ein schweres Entwicklungshindernis für die betroffenen Länder.
Bei der Ebola-Krise von 2014 in Guinea, Liberia und Sierra Leone handelte es sich um eine Epidemie. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden etwa 28.600 Personen mit Ebola diagnostiziert, wovon etwa 11.300 starben. Die medizinische Grundversorgung in den betroffenen Ländern ist dabei schon im Normalfall unzureichend.
Dass die Gefahr einer Pandemie nicht unterschätzt werden darf, zeigte sich schon 2002/2003 mit dem Ausbruch der Krankheit Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom) in Hongkong. Wenngleich sich „nur“ rund 8.100 Personen infizierten und 775 daran starben, verbreitete sich das Virus innerhalb von rund sechs Monaten in 29 Ländern. Ein anderes Beispiel für eine weltumfassende Verbreitung von Viren ist die Schweinegrippe 2009/2010.
Abgesehen von plötzlichen Pandemieausbrüchen ist die Gesundheit von über einer Milliarde Menschen generell durch sogenannte vernachlässigte Tropenkrankheiten bedroht. 2021 geht die Weltgesundheitsorganisation beispielsweise von etwa 247 Millionen Malaria-Erkrankungen weltweit aus, wovon circa 619.000 tödlich verlaufen sind. 90 Prozent der Malariafälle entfallen nach Angaben des Robert-Koch-Institutes auf Afrika.
Die Bundesregierung unterstützt andere Länder beim Ausbau ihrer Gesundheitssysteme und hilft in akuten Gesundheitskrisen schnell mit finanzieller Unterstützung, Personal und Material. Dies war zum Beispiel der Fall mit der Entsendung von spezialisierten Kräften der Bundeswehr während der Ebola-Epidemie von 2014 bis 2016 in Westafrika und der schnellen Hilfe in der Corona-Pandemie.
Inhalte teilen via