Demokratie und Wachstum, Armut und Kriege – Afrika ist voller Gegensätze und wandelt sich rasant. Das bringt Chancen mit sich, birgt aber auch Risiken. Zwar sind immer mehr afrikanische Länder auf einem guten Weg und begegnen Krisen direkt, aber es fehlen ihnen Ressourcen. Die Bundesregierung und die Bundeswehr fördern aktiv die afrikanische Eigenverantwortung beim Konfliktmanagement und tragen mit Auslandseinsätzen zu mehr Stabilität in dieser Region bei.
Viele Länder Afrikas haben in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung genommen. Ihre Wirtschaft wächst, die Sicherheit hat sich deutlich gefestigt. In anderen Regionen dagegen verhindern noch immer verschiedene Faktoren den Weg aus der Krise.
Dort, wo Menschenrechte bedroht sind und die Rechtsstaatlichkeit keineswegs gesichert ist, fehlt das Fundament für Investitionen, Arbeitsplätze und Ausbildung. Wenn gleichzeitig soziale Unruhen, bewaffnete Konflikte und Krankheiten die Stabilität in diesen Ländern weiter schwächen, drohen vielerorts „zerfallende“ Staaten.
Nach dem Fall des staatlichen Gewaltmonopols regieren dort kriminelle Banden und Terrorgruppen. Waffen- und Menschenhandel gedeihen, Kinder enden als Soldaten oder in der Prostitution. Viele Menschen sehen ihren einzigen Ausweg in der Flucht. Ihren Heimatländern gehen somit wertvolle menschliche Ressourcen verloren – und die Abwärtsspirale beschleunigt sich weiter. Ein Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt.
Die Bundesregierung verfolgt mit ihrem Engagement in Afrika vor allem ein Ziel: Stabilität. Denn nur hiermit kann es auf dem Kontinent dauerhaft Frieden und Sicherheit geben. Hierfür bedarf es allerdings geeigneter Strukturen in den Staaten. Daher ist Deutschland mit der Bundeswehr vor Ort und leistet Ausbildung, Beratung und Unterstützung. Diese drei Begriffe spiegeln gleichzeitig einen wesentlichen Kern der deutschen Afrika-Politik wider: Die Ertüchtigung der Staaten, ihre Sicherheit selbst in die Hand zu nehmen. Deutschland engagiert sich hier etwa bei der Ausbildung und Beratung von Militär und Polizei.
Doch ohne ein funktionierendes Teamwork geht es nicht. Afrikanische Staaten als regionale Stabilitätsanker, bilaterale Kooperationen sowie ein vernetzter Ansatz, bei dem das Zusammenspiel zwischen staatlichen Institutionen, zivilen Einrichtungen und Akteuren vor Ort im Mittelpunkt stehen, bilden eine fundamentale Basis für Deutschlands Engagement. Denn klar ist: Erfolge stellen sich nur ein, wenn alle an einem Strang ziehen.
Mehrere tausend deutsche Soldatinnen und Soldaten leisten dauerhaft Dienst im Ausland – zu Land, zu Wasser und in der Luft. Sie unterstützen, bilden aus, beraten und helfen. Auf unserem Nachbarkontinent Afrika engagieren sie sich bei der Bundeswehr in Missionen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen. Der Großteil der Einsätze besteht in Ausbildungsmissionen. Über allem steht dabei der Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“: Denn Afrika braucht afrikanische Lösungen für afrikanische Probleme. Eigenverantwortung und Kompetenz sind hierfür die Voraussetzung.
Zentrale Ausbildungsinhalte sind etwa selbstständiges Konfliktmanagement, die Beachtung internationaler Standards nach Maßgabe des Völkerrechts, oder die Errichtung eigener Sicherheitsstrukturen. Auch der Aufbau eines rechtlichen Rahmens und staatlicher Institutionen sind Ziele der Missionen, um die Länder zu befähigen, eigenständig für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
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