Oberstleutnant Oliver Brune leitet die Außenstelle der Abteilung Software-Kompetenz des Zentrums für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr in Munster. Mit seinen 25 Soldaten ist er verantwortlich ITInformationstechnik-Systeme sowie deren Software in Gefechtsfahrzeuge des Heeres zu integrieren.
„Unsere Arbeit dient dazu, dass die Truppe einsatzbereite und einsatztaugliche ITInformationstechnik-Systeme bekommt und diese im Einsatz sowie in der Heimat optimal nutzen kann“, so Oberstleutnant Oliver Brune. Er leitet die Außenstelle der Abteilung Software-Kompetenz des Zentrums für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr in Munster und ist einer der Fachleute, deren Arbeit dazu dient, die Führungsfähigkeit zu sichern und die Truppe zu schützen. Nicht vor Beschuss und Sprengfallen, Raketen oder Luftangriffen, sondern vor Attacken aus dem Cyberraum, die sie an der Erfüllung ihrer Aufgaben hindern könnten.
Insgesamt hat die Bundeswehr 2017 rund zwei Millionen unberechtigte oder schadhafte Zugriffsversuche erkannt und abgewehrt. Verantwortlich für den Betrieb und Schutz der Informationstechnologie der Bundeswehr ist der Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum. Mit dem Euskirchener Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr (ZCSBw) als zentraler Dienststelle gewährleistet es den umfassenden Schutz der gesamten Informationstechnologie im Cyber- und Informationsraum. Hohe Bedeutung kommt dabei der technischen Weiterentwicklung der ITInformationstechnik-Systeme und- Services zu, mit der sich die Abteilung Software-Kompetenz des ZCSBw befasst.
Brune kümmert sich mit seinen 25 Soldatinnen und Soldaten unter anderem um die Pflege und Änderung der Software des Führungs- und Informationssystem des Heeres. Er arbeitet dazu mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) sowie den die Technik nutzenden Truppenteilen zusammen. Dazu werden Studien im mobilen Umfeld durchgeführt und vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr beschaffte Software angepasst und getestet. Der 52-jährige Heeresaufklärer und seine Fachleute integrieren ITInformationstechnik-Systeme sowie deren Software in Gefechtsfahrzeuge des Heeres. Mit seinen uniformierten Mitarbeiter ist er in Munster genau am richtigen Ort, denn der größte Standort des deutschen Heeres ist die Herzkammer der gepanzerten Truppen. Moderne Simulatoren sowie drei Truppenübungsplätze - gute Bedingungen auch für Brune: „Die Infrastruktur wird nach Tests unter Laborbedingungen von uns zur praktischen Überprüfung der Software unter realistischen Bedingungen genutzt.“
Dem Stabsoffizier kommt dabei zugute, dass er schon lange im Rüstungsbereich tätig ist, unter anderem in der früheren Gruppe Weiterentwicklung der Heeresaufklärungstruppe. Die meisten seiner Offiziere und Feldwebel sind ITInformationstechnik-Fachleute, Stabsoffiziere bringen als Angehörige verschiedener Truppengattungen ihren militärischen Sachverstand ein. Dies bietet nicht nur Gewähr für die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ausbildungszentren, sondern vor allem auch für sichere Lösungen, mit denen die Truppe ihre Aufgaben erfüllen kann.
Für ihre Arbeit verfügen Brune und seinen Soldaten über eigene Fahrzeuge in nahezu allen Ausstattungsvarianten sowie die im Heer eingeführten mobilen Fernmeldemittel, Rechner- und Serverausstattungen. Es geht aber nicht nur darum, beispielsweise Kampfpanzer Leopard, das Gepanzerte Transportfahrzeug Boxer oder den Spähwagen Fennek, informationstechnologisch fit zu machen, der Aufgabenbereich reicht von der Vernetzung des einzelnen Kämpfers auf dem Gefechtsfeld bis zur Brigade, einem mobilen Großverband mit mehreren tausend Soldaten und umfangreichen Waffensystemen.
Besondere Bedeutung kommt den Führungssystemen zu. Dies zeigt sich am Beispiel des Bataillonsgefechtsstandes, aus dem heraus das Gefecht geführt wird. So muss die vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr beschaffte Softwareversion an das Betriebssystem angepasst werden. Die ITInformationstechnik-Fachleute untersuchen, ob alles kompatibel ist und, dass Schnittstellen wie Drucker und Funkgeräte einwandfrei funktionieren. Brunes Team gibt Empfehlungen für Verbesserungen und Änderungen ab, bei erfolgreichen Tests erteilt das BAINBw die Freigabe für die Nutzung in der Truppe und im Einsatz. Der Zeitansatz vom Beginn einer Überprüfung bis zur Nutzung liegt in der Regel zwischen sechs und zwölf Monaten. Die konsequente und zeitaufwändige Überprüfung verhindert, dass sich die Einheiten mit unausgereiften Systemen herumschlagen müssen. Soldaten können dann durch Vernetzung der Systeme erforderliche Informationen immer und überall, in mündlicher oder elektronischer Form, erhalten und weitergeben. Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit bedeuten hierbei Überlegenheit und sind damit wesentliche Grundlagen für die erfolgreiche Bewältigung der gestellten Herausforderungen.
Die Zukunft der Abteilung Software-Kompetenz und seiner Außenstelle sieht Oberstleutnant Brune gesichert: „Durch die Rückbesinnung auf die Landes- und Bündnisverteidigung liegt der Schwerpunkt der ITInformationstechnik-Rüstung der Bundeswehr künftig noch mehr auf der mobilen Ebene.“ Das heißt, dass er mit seinem Team auch weiterhin an der Planung und Realisierung der technischen Weiterentwicklung des ITInformationstechnik-Systems der Bundeswehr mitarbeiten wird. Größte Herausforderung ist und bleibt aber, den Einsatz von ITInformationstechnik-Systemen und Software von den unterschiedlichen Gefechtsfahrzeugen bis in multinationale Gefechtsstände hinein sowie zum einzelnen Kämpfer im Einsatz und auf dem Gefechtsfeld so originalgetreu wie möglich abzubilden, zu testen und die Weiterentwicklung voranzutreiben.
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