Am heutigen Abend haben die letzten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr das Einsatzgebiet Afghanistan verlassen. Die deutschen Angehörigen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission Resolute Support sind auf dem Rückflug über Georgien nach Deutschland. Sie werden morgen vormittag erwartet.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer dazu:
„Nach fast 20 Jahren Einsatz haben heute Nacht die letzten Soldatinnen und Soldaten unserer Bundeswehr Afghanistan verlassen. Sie sind nun auf dem Weg nach Hause. Ein historisches Kapitel geht zu Ende, ein intensiver Einsatz, der die Bundeswehr gefordert und geprägt hat, bei dem sich die Bundeswehr im Kampf bewährt hat. Ein Einsatz, bei dem Angehörige unserer Streitkräfte an Leib und Seele verletzt wurden, bei dem Menschen ihr Leben verloren haben, bei dem wir Gefallene zu beklagen hatten. Meine Gedanken sind bei ihnen, sie bleiben unvergessen.
Mein großer Dank gilt heute den über 150.000 Männern und Frauen in Uniform, die dort seit 2001 ihren Dienst verrichtet haben. Sie können stolz sein auf das, was sie geleistet haben! Denn sie haben alle Aufträge, die ihnen das Parlament gegeben hat, erfüllt – mit Professionalität und mit Überzeugung.
Wir sind nun nicht mehr im Afghanistan-Einsatz, wir blicken auf ihn zurück. Und wir werden offen darüber reden, was gut war, was nicht gut war und was wir gelernt haben. Das gilt für die Bundeswehr und für mein Ressort. Es gilt aber auch für die Bundesregierung insgesamt. Auf diese Weise sollte sich auch der Dank gegenüber den Soldatinnen und Soldaten ausdrücken, die sich immer wieder aufopferungsvoll engagiert haben. Auch werden wir mit einem Festakt in diesem Sommer all diejenigen würdigen, die im Afghanistan-Einsatz gedient haben.“
Hintergrund:
Für die Bundeswehr geht einer der längsten, aber vor allem der wohl prägendste Auslandseinsatz ihrer Geschichte, der Einsatz in den Missionen International Security Assistance Force (ISAFInternational Security Assistance Force) und Resolute Support (RS), nach knapp 20 Jahren zu Ende. Insgesamt haben rund 160.000 Soldatinnen und Soldaten Dienst in Afghanistan geleistet. 59 Soldaten verloren im Zusammenhang mit dem Einsatz in Afghanistan ihr Leben, 35 davon durch Fremdeinwirkung.
In den vergangenen Wochen wurde das Personal und Material der Bundeswehr aus den verbliebenen Standorten in Kabul und Masar-i Scharif nach Deutschland zurückgebracht. Vor dem Beginn der Rückverlegung im Mai betrug die Personalstärke noch etwa 1.100 Soldatinnen und Soldaten. Diese wurde kontinuierlich reduziert und die Truppe nach Deutschland zurückgeflogen. Parallel dazu ist Material im Volumen von ungefähr 750 Containeräquivalenten auf dem Land- und Luftweg nach Deutschland zurückgebracht worden. Darunter waren rund 120 Fahrzeuge und sechs Hubschrauber.
Hinweis für die Medien:
Für weitere Fragen, auch zur Ankunft der Soldatinnen und Soldaten, steht Ihnen das Einsatzführungskommando der Bundeswehr unter folgenden Telefonnummer zur Verfügung:
Ansprechstelle Pressestelle: 03327-50 2048 oder 0173-549 7884 (24h Bereitschaft)
An der Veranstaltung bei Ankunft werden aufgrund der Pandemie nur sehr wenige Medienvertreter teilnehmen können. Poolmaterial wird von den akkreditierten Medien bereitgestellt.
Weiteres aktuelles Bildmaterial zum Abflug und zur Landung der letzten deutschen Soldaten aus Afghanistan wird zudem zeitnah unter folgendem Download-Link zu Verfügung gestellt:
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