Die seit 2019 unter zum Teil besonderen Herausforderungen der aktuellen Pandemie laufenden Vertragsverhandlungen zwischen Deutschland, Norwegen und thyssenkrupp Marine Systems im U-Boot-Projekt U212CD konnten gestern mit einer Einigung auf den technischen Inhalt und die vertraglichen Bestimmungen abgeschlossen werden.
Das Projekt U212CD trägt zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie im Bereich der Schlüsseltechnologie Marineschiffbau in Deutschland bei. Im Rahmen dieses Beschaffungsvorhabens ist zudem von einer sehr hohen Wertschöpfung in Deutschland auszugehen. Damit werden in Kiel und Umgebung bis in die Mitte des nächsten Jahrzehnts zahlreiche hochwertige Arbeitsplätze gesichert.
Das strategische Kooperationsprojekt stellt weit mehr als die reine Entwicklung und Beschaffung eines U-Bootes dar. Gemeinsam mit dem geschätzten Partner Norwegen werden Synergieeffekte geschaffen. Gemeinsame Ausbildung und identische U-Boote werden ganz maßgeblich die Interoperatibilät zwischen der deutschen und der norwegischen Marine steigern.
Die Fähigkeit zur Unterwasserseekriegführung mit identischen Booten wird für die Absicherung der Nordflanke der NATONorth Atlantic Treaty Organization essentiell sein und gleichzeitig die U212-Familie konventionell angetriebener U-Boote, die bereits aus Deutschland und Italien besteht, erweitern und auch Portugal mit seinen ähnlichen Booten einbeziehen. Mit diesem Schritt bereiten Deutschland und Norwegen gemeinsam den Boden für eine mögliche weitere Kooperation mit zahlreichen Bündnispartnern in EUEuropäische Union und NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Gleichzeitig erfolgte die Einigung über letzte Modalitäten im Projekt Naval Strike Missile Block. Die Beschaffung dieser Seeziellenkflugkörper ist im Portfolio der deutsch-norwegischen Marinerüstungskooperation mit dem Ubootprojekt verbunden. Mit den erreichten Einigungen ist man in beiden Projekten einen wesentlichen Schritt vorangekommen.
Das Verteidigungsministerium beabsichtigt, dem Parlament die 25 Millionen-Euro-Vorlagen für beide Projekte noch vor der Sommerpause vorzulegen. Im Projekt U212CD könnten mit dem anschließenden Vertragsschluss über die insgesamt sechs Boote, wobei zwei für Deutschland bestimmt sind, die Boote beginnend ab 2029 ausgeliefert werden.
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