Die Bundeswehr plant am kommenden Mittwoch, 3. Februar 2021 gegen 11 Uhr vom Flughafen Wunstorf die Verlegung eines 26 Personen starken medizinischen Hilfsteams nach Portugal (Zielflughafen Humberto Delgado, LPPT). Neben einem achtköpfigen Ärzteteam wird insbesondere Pflegefachpersonal und ein Hygieneteam nach Lissabon verlegen.
Zu diesem heute beschlossenen Hilfseinsatz hob die Bundesministerin der Verteidigung Annegret Kramp-Karrenbauer hervor:
„Wir unterstützen unsere europäischen Freunde - auch im Kampf gegen Corona. Mit meinem Amtskollegen João Cravinho habe ich vereinbart, dass die Bundeswehr medizinisches Personal und Material nach Portugal entsendet. Solidarität stärkt Europa.“
Das Hilfsteam, das zuvor beim Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst im ostfriesischen Leer zusammengezogen wurde, wird begleitet durch den Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Baumgärtner als offiziellen Vertreter der Bundeswehr. Im Laderaum des Airbus A400M der Luftwaffe werden sich zahlreiche Medizingeräte und Medizinprodukte befinden, die in ressortübergreifender Zusammenarbeit zwischen dem BMVgBundesministerium der Verteidigung und dem Bundesministerium für Gesundheit (BMGBundesministerium für Gesundheit) zur Verfügung gestellt werden. Hierzu zählen bislang unter anderem 40 mobile sowie 10 stationäre Beatmungsgeräte einschließlich erforderlichem Verbrauchsmaterial, 150 Infusionsgeräte sowie 150 Krankenbetten.
Das kurativ tätige Sanitätspersonal wird im Schwerpunkt ein Krankenhaus in Lissabon personell unterstützen. Mitreisendes Hygienefachpersonal kommt auch für die Unterstützung weiterer Krankenhäuser in Betracht. Eine Impfung des eingesetzten Personals wurde vorab sichergestellt. Die dargestellten Hilfsmaßnahmen sind in einem ersten Schritt für zunächst 21 Tage ausgerichtet.
Ministerin Kramp-Karrenbauer: „Wir helfen unseren Freunden in Portugal, die in einer besonders dramatischen Lage sind, mit deutschem sanitätsdienstlichem Personal und medizinischer Ausrüstung. Das Corona-Virus stellt uns alle vor Herausforderungen. Auch auf dem deutschen Gesundheitssystem lastet erheblicher Druck. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass gerade in diesen Zeiten Solidarität in Europa unverzichtbar ist.„
Der portugiesische Verteidigungsminister João Cravinho sprach Deutschland persönlich seinen großen Dank für das Unterstützungsangebot aus.
Die Bundeswehr leistet hiermit in Zusammenarbeit mit dem BMGBundesministerium für Gesundheit und dem Auswärtigen Amt erneut einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Pandemie, auch bei unseren europäischen Partnern. Nach Hilfseinätzen in Italien, Frankreich und Tschechien während der ersten Corona-Welle, folgt nun in der zweiten Welle die Hilfe für Portugal, dem aktuell am schwersten von der Pandemie betroffenen Land in Europa, das vor allem an der Ausbreitung der gefährlichen Corona-Mutation B.1.1.7 leidet.
Mit Schreiben vom 25. Januar 2021 hatte sich die portugiesische Gesundheitsministerin Marta Temido mit einem Hilfeersuchen an die Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer, gewandt. Mit Blick auf das dramatische und hoch dynamische Infektionsgeschehen in ihrem Land bat die Gesundheitsministerin um dringende personelle und materielle Unterstützung aus Deutschland.
In Reaktion auf das Unterstützungsgesuch wurde seitens des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) in Zusammenarbeit mit dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr am Dienstag vergangener Woche ein medizinisches Erkundungsteam nach Lissabon entsandt. Das Team hatte vor Ort Kontakt zu Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Gesundheitsbehörden aufgenommen. Ziel war es die aktuelle Lage vor Ort auszuwerten, um ein konkretes Bild des Unterstützungsbedarfs sowie vorhandener Möglichkeiten zu generieren. Die Ergebnisse des Erkundungsteams wurden über das vergangene Wochenende ressortübergreifend und in Abstimmung zwischen beiden Ländern geprüft und gezielte Hilfsmaßnahmen in die Wege geleitet.
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