Bilanz der deutschen, militärischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine

Deutschland unterstützt die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Als größter europäischer Unterstützer und weltweit zweitgrößter nach den USA, umfassen unsere Materialabgaben unter anderem hochmoderne Flugabwehrsysteme, gepanzerte Unterstützungs- und Transportfahrzeuge, Kampf- und Schützenpanzer, Artilleriesysteme sowie Munition.

Daneben erfolgen umfangreiche Ausrüstungs- und Waffenlieferungen zur Unterstützung der Logistik, des Schutzes sowie der Durchhaltefähigkeit der ukrainischen Streitkräfte. Die Lieferungen kommen dabei sowohl aus Beständen der Bundeswehr als auch direkt von der Industrie. Zudem wurden mehr als 10.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland ausgebildet.

Seit Kriegsbeginn wurden insgesamt Leistungen in Höhe von 5,97 Mrd. € bereitgestellt. Zusätzlich wurden dieses Jahr weitere Unterstützungsleitungen in Höhe von 4,929 Mrd. € zugesagt, die bis in das Jahr 2028 reichen.
Die bisher ausgegebenen Haushaltsmittel aus dem Einzelplan 60 verteilen sich wie folgt:

• 2022: 1,63 Mrd. € inkl. Projekte aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung (EIBReg), Ringtausche, etc.
• 2023: 4,34 Mrd. €inkl. Projekte EIBReg, Ringtausche, ohne Wiederbeschaffungen etc.

Detaillierte Erläuterung:

Material:

Aus Bundeswehrbeständen wurden u.a. bis dato 18 Kampfpanzer Leopard 2 A6, 20 Schützenpanzer Marder 1 A3, 14 Panzerhaubitzen 2000, 5 Raketenwerfer MARSMittleres Artillerieraketensystem II, 500 Fliegerabwehrraketen STINGER, 2 PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target Luftverteidigungssysteme und eine Vielzahl an Munition verschiedenster Typen und Kaliber abgeben.

60 weitere Schützenpanzer Marder sowie 52 Flugabwehrkanonenpanzer Gepard kamen aus Industriebeständen, wurden aber durch den Einzelplan 60 finanziert.

Zudem konnten zahlreiche Verträge mit der deutschen Rüstungsindustrie geschlossen werden, um die langfristige und nachhaltige Unterstützung der Ukraine sicherzustellen. Dazu zählen auch die acht Flugabwehrsysteme IRIS-T SLM Infra Red Imaging System Tail Surface Launched Medium Range sowie mehrere Feuereinheiten IRIS-T SLSInfra Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled, Surface Launched Short Range mit entsprechenden Lenkflugkörpern.

Eine detaillierte Übersicht finden Sie unter: Liste der militärischen Unterstützungsleistungen

Ringtausche:

Die Ringtausche mit Tschechien, der Slowakei, Slowenien und Griechenland trugen zu Kriegsbeginn dazu bei, die Ukraine schnell zu unterstützen:

Ausbildung:

Die Bundeswehr hat zusammen mit 17 anderen Nationen und Industriepartnern bis heute mehr als 10.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland ausgebildet.

In 270 unterschiedlichen Trainings wurde Stabspersonal auf allen Führungsebenen ausgebildet. Ukrainische Kampfverbände wurden in Taktik und Gefechtsführung praktisch trainiert. Hinzu kommen umfangreiche spezialisierte Ausbildungen an: Fahrzeugen, Waffensystemen sowie deren Instandsetzung.

Instandsetzung:

Für den nachhaltigen und dauerhaften Einsatz des abgegebenen Materials ist die fachgerechte Wartung und Instandbesetzung entscheidend. Deutschland hat daher mit Industriepartnern in der Slowakei, Rumänien und in Litauen Instandsetzungszentren eingerichtet. Hier wird beschädigtes oder abgenutztes Material, ausgerichtet am ukrainischen Bedarf, schnell und effizient repariert.

Fähigkeitskoalitionen:

Die Ukraine braucht zukünftig einsatzbereite und gut ausgestattete Streitkräfte. In den sogenannten Fähigkeitskoalitionen haben sich Partnerstaaten zusammengeschlossen, um die Ukraine im mittel- und langfristigen Fähigkeitsaufbau zu unterstützen. Deutschland übernimmt hierbei eine Führungsrolle. 

Art und Umfang der Unterstützung wird mit der Ukraine direkt abgestimmt. Sie weiß am besten, was sie am dringendsten braucht. Absehbar wird der Schwerpunkt unserer Unterstützung weiterhin auf Luftverteidigung, Artillerie, gepanzerten Gefechtsfahrzeugen und Munition liegen.