Die Ukraine Defence Contact Group ist ein Koordinierungsgremium der westlichen Partner und Verbündeten zur Unterstützung der Ukraine mit Ausrüstung und Waffen bei ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Das erste Treffen fand am 26. April 2022 unter deutscher Beteiligung auf dem US-Luftstützpunkt Ramstein statt. Deshalb heißt das Treffen Ramstein-Format.
Allerdings tagte das Ramstein-Format, das üblicherweise von US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin geleitet wird, nicht nur in Ramstein, sondern auch an anderen Orten – so etwa in Brüssel im Vorfeld des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsministertreffens oder auch virtuell per Videokonferenz. Bei den Beratungen der Ukraine Defence Contact Group wird die Ukraine, die sich seit dem 24. Februar 2022 im Abwehrkampf gegen den russischen Überfall auf ihr Land befindet, direkt und unmittelbar eingebunden. Neben dem zumeist persönlich teilnehmenden Verteidigungsminister Oleksij Resnikow ist der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj oftmals zugeschaltet.
Aufgabe der Ukraine Defence Contact Group ist neben der Erörterung der Lage im Kriegsgebiet die abgestimmte Koordination der Unterstützung der Ukraine mit Ausrüstung und zum Teil schweren Waffen. Dieses gemeinsame Vorgehen der westlichen Partner und Verbündeten ist elementar bei der Unterstützung der Ukraine. Damit soll das Signal gesetzt werden, dass die Geschlossenheit des Westens gegenüber Russland so groß wie nie ist.
Es nehmen Partner und Verbündete aus mehr als 50 westlichen Staaten teil. Ein NATONorth Atlantic Treaty Organization-Gremium ist das Ramstein-Format aber ausdrücklich nicht, weil keine Mitglieder der Allianz in diesen Krieg zwischen Russland und der Ukraine involviert sind.
Die Bundesregierung wurde zum Start des Ramstein-Formats von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht vertreten. Seit dem 20. Januar 2023 nimmt ihr Amtsnachfolger Boris Pistorius nun an den Treffen teil. Seit Beginn dieser internationalen Zusammenkunft gehört Deutschland zu den führenden Unterstützerländern der Ukraine. Aktuell steht Deutschland in der EUEuropäische Union an der Spitze der Unterstützungsleistungen für die Ukraine insgesamt – und nach den USA und zusammen mit Großbritannien an zweiter Stelle.
Von deutscher Seite zählen dazu beispielsweise Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 A6 der Bundeswehr, Leopard 1 aus Industriebeständen, Schützenpanzer Marder aus Beständen der Bundeswehr und der Industrie sowie Panzerhaubitzen 2000 der Bundeswehr und Flugabwehrkanonenpanzer Gepard sowie Flugabwehrsysteme PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target, Iris-TInfra-Red Imaging System – Tail SLMSurface Launched Medium Range und Mittlere Artillerieraketensysteme MARSMittleres Artillerieraketensystem.
Doch Deutschland liefert nicht nur Ausrüstung, schwere Waffen und Munition, sondern bildet ukrainische Soldaten an den Systemen in Deutschland auch aus. Weiter ist Deutschland maßgeblich beteiligt an einem Instandsetzungshub in der Slowakei. Dieser Hub wird mit deutscher Hilfe weiter ausgebaut, damit der Kampfwert des Rüstungsmaterials für das ukrainische Militär erhalten bleibt. Die Treffen des Ramstein-Formats waren und sind von zentraler Bedeutung bei den Entscheidungen für diese Lieferungen.
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