Als am 29. Juni die letzten deutschen Kräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission Resolute Support Afghanistan verließen, endete eine Ära: Rund 20 Jahre lang hatten deutsche Soldatinnen und Soldaten dort gedient. Über die vielen Facetten des Einsatzes wird nun diskutiert, mit Bundestagsabgeordneten, aktiven und ehemaligen Bundeswehrangehörigen sowie vielen Experten. Besonders wichtig soll dabei die Perspektive der Truppe sein. Aber auch die zivile und die multinationale Dimension des Einsatzes stehen auf der Agenda.
Das Verteidigungsministerium leistet einen ersten Beitrag zur Bilanzierung des deutschen Engagements in Afghanistan und hat zu einer hybrid organisierten Konferenz geladen. Die Veranstaltung wurde am 6. Oktober öffentlich in einem Live-Stream übertragen und ist hier als Video abrufbar.
„Bis zum letzten Tag unserer Präsenz in Afghanistan haben wir gezeigt, dass wir alle an uns gestellten Aufgaben erfüllen können“, erklärte der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, in seinem Tagesbefehl anlässlich des Einsatzendes im Sommer dieses Jahres. Nach den Terroranschlägen von New York und Washington am 11. September 2001 entsandte der Bundestag die ersten deutschen Soldaten und Soldatinnen nach Afghanistan, denn dort saßen die Drahtzieher der Anschläge. Damit begann die Beteiligung Deutschlands an den internationalen Missionen in Afghanistan unter Führung der NATONorth Atlantic Treaty Organization – ein Engagement, das noch lange nachwirken wird:
Auf den ISAFInternational Security Assistance Force-Einsatz zur Stabilisierung des Landes folgte 2015 die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission Resolute Support zur Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte. Diese hatten inzwischen offiziell die Verantwortung für die Sicherheit im Land übernommen. Die Bundeswehr trug in dieser Trainingsmission die Gesamtverantwortung für den Norden Afghanistans. Darüber hinaus war Deutschland zweitstärkster Truppensteller in der Trainingsmission. Das Engagement am Hindukusch war bislang der intensivste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Er forderte seinen Preis: 59 deutsche Soldaten ließen in Afghanistan ihr Leben, 35 von ihnen fielen in Gefechten oder bei Anschlägen. Andere kehrten verwundet an Leib und Seele zurück.
Inhalte teilen via