Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat am 24. April Investitionen in ein umfangreiches Software-Update für die NHNATO Helicopter-90-Hubschrauber in der Heeres- und der Fregattenversion gebilligt. Außerdem genehmigte das Gremium Weiterentwicklungen für den Kampfjet Eurofighter. Auch Nebelhandgranaten können nachbestellt werden.
Mit der Zustimmung des Haushaltsausschusses kann nun eine Fähigkeitserweiterung der NHNATO Helicopter-90 Tactical Transport Helicopter (TTH) des Deutschen Heeres und der NHNATO Helicopter-90 Multi Role Frigate Helicopter (MRFH) der Deutschen Marine beauftragt werden. Es handelt sich um den Abruf einer Option aus einer bestehenden Rahmenvereinbarung.
Schwerpunkte sind die Integration eines neuen Multi Functional Displays (MFD) zur Darstellung von Fluglage und missionstaktischen Informationen sowie von Systemen zur Bereitstellung erweiterter Funktionalitäten in den Bereichen Navigation und Identifikation. Zusätzlich wird es für die Fregatten-Version weitere Verbesserungen geben, da diese NHNATO Helicopter-90-Version über deutlich mehr Sensoren sowie Navigations- und Kommunikationsgeräte verfügt. Sowohl die Maschinen des Heeres als auch die der Marine bekommen dafür ein umfangreiches Software-Update. Dessen Kosten in Höhe von knapp 217 Millionen Euro werden überwiegend aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert.
Der NHNATO Helicopter-90 ist ein von Frankreich, Italien, Niederlande und Deutschland gemeinsam entwickelter Mehrzweckhubschrauber. Die Bundeswehr wird über drei Versionen des NHNATO Helicopter-90 verfügen. Im Heer werden bereits 82 Hubschrauber für den Lufttransport und die Luftbeweglichkeit genutzt. Bei der Marine wird er unter dem Namen Sea Tiger den Sea Lynx Mk88A ablösen und als Bordhubschrauber der Fregatten vor allem zur U-Boot-Jagd und Überwasserkriegführung eingesetzt werden. Ab Ende 2025 sollen die bestellten 31 Hubschrauber an die Marine geliefert werden. Darüber hinaus werden bei der Marine noch NHNATO Helicopter-90 Sea Lion als Bordhubschrauber für die Einsatzgruppenversorger und vor allem im Such- und Rettungsdienst eingesetzt. Die 18 Sea Lion lösen in dieser Aufgabe die rund 50 Jahre alten Maschinen des Typs Sea King Mk41 ab.
Auch für die Weiterentwicklung des Eurofighter bewilligte der Haushaltsausschuss Mittel aus dem Sondervermögen Bundeswehr. Rund 97 Millionen Euro werden dafür investiert. Es handelt sich dabei um die Finanzierung einer Definitionsphase für das Weiterentwicklungspaket Eurofighter Phase 4 Enhancement (P4E). Mittels des Weiterentwicklungspakets sollen Hardware- und Software-Anpassungen auf dem Eurofighter vorgenommen werden. Diese zielen auf die Bereitstellung zusätzlicher Fähigkeiten, Maßnahmen zur Steigerung der Interoperabilität sowie Produktverbesserungen ab.
Zusätzlich sind Verbesserungen des Selbstschutzsystems und Maßnahmen zur Einrüstung der Elektronischen Kampfführung geplant. Mit der Realisierung eines P4E-Weiterentwicklungspakets könnten ebenfalls viernational (Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien) Waffenintegrationen wie die produktverbesserten Flugkörper Meteor, TAURUSTarget Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System, AMRAAMAdvanced Medium Range Air-to-Air Missile, GBU JDAM sowie eines leistungsgesteigerten Aufklärungsbehälters erfolgen.
Der Haushaltsausschuss hat auch die Anpassung des nationalen Missionsunterstützungssystems für den Eurofighter genehmigt. Dieses stellt die Missionsplanung, die Aufarbeitung durchgeführter Missionen sowie die Unterstützung von Ausbildungs- und Trainingszwecken für die Eurofighter-Piloten sicher. Mit den geplanten Anpassungen werden die Hauptaufgaben des Missionsunterstützungssystems an den aktuellen Eurofighter-Weiterentwicklungsstandard sichergestellt. Die Kosten hierfür liegen bei knapp 43 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt über das Sondervermögen Bundeswehr.
Die Beschaffung von Nebelhandgranaten wurde vom Haushaltsausschuss ebenfalls bewilligt. Zunächst werden 962.860 Stück für knapp 67 Millionen Euro aus dem Sondervermögen Bundeswehr gekauft. Bis 2027 werden die Granaten des Typs DM45 geliefert. Die Rahmenvereinbarung mit dem Hersteller sieht die Lieferung von bis zu 1,5 Millionen Nebelhandgranaten vor. Die Nebelhandgranate DM45 ist seit Mitte der 1990er-Jahre bei der Bundeswehr eingeführt. Sie wird für Ausbildung, Übung und Einsatz verwendet und erfüllt weiterhin die Anforderungen der Truppe.
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