Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat am Volkstrauertag einen Gedenkkranz für die Toten im Bendlerblock niedergelegt. „Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, um hier an unserem Ehrenmal all unserer verstorbenen Bundeswehrangehörigen zu gedenken, die infolge der Ausübung ihres Dienstes ihr Leben für unser Land gelassen haben“, sagte die Ministerin am Sonntag im Kreis von 100 Hinterbliebenen. „Der Preis für Frieden, Recht und Freiheit ist sehr hoch.“
Von der Leyen erinnerte namentlich an die fünf Soldaten, die dieses Jahr in Ausübung ihres Dienstes ums Leben gekommen waren. Alle Hinterbliebenen hätten einen geliebten Mensch verloren, müssten einen schmerzhaften Verlust verkraften, so die Ministerin. Umso mehr schätze sie es, dass sich so viele Hinterbliebene zum gemeinsamen Gedenken versammelt hätten. Nach der Ansprache verharrten die Anwesenden in Stille, um die Toten zu ehren.
Die Ministerin und die Angehörigen nahmen am Nachmittag an der Zentralen Gedenkstunde im Deutschen Bundestag teil, die dieses Jahr das Motto „Darum Europa!“ hatte. Die Gedenkrede hielt Jüri Ratas, Ministerpräsident von Estland. „Alle Länder und Staatsoberhäupter, in Europa wie in der ganzen Welt, müssen sich für Frieden und demokratische Werte einsetzen“, forderte der derzeitige Präsident des Rates der Europäischen Union. Jeder Mensch müsse Verantwortung übernehmen, um den Frieden zu wahren: „Mit seinem Denken, seinem Wort und seinem Handeln, in den Beziehungen zu seinen Nächsten genauso wie im gesellschaftlichen Leben.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach das Totengedenken. Nach einer Schweigeminute wurde die Zentrale Gedenkstunde mit der Europahymne und dem Singen der Nationalhymne abgeschlossen.
Der Volkstrauertag ist den Opfern von Krieg, Gewalt und Vertreibung weltweit gewidmet. Mit Gedenkzeremonien und Kranzniederlegungen wird an jene erinnert, die ihr Leben lassen mussten. Der staatliche Gedenktag war nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt worden. Der Volkstrauertag findet seit 1952 immer zwei Wochen vor dem ersten Advent statt – in diesem Jahr am 19. November. |
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