Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr müssen länger als gedacht auf Teile ihrer persönlichen Schutzausstattung warten. Die Beschaffung des sogenannten Systems „Modularen ballistischen Schutz- und Trageausstattung“ – kurz MOBASTModulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung – verzögert sich mit dem Anteil „Schutzweste“ aufgrund einer juristischen Auseinandersetzung mit einem Anbieter. Auch die neuen „Gefechtshelme Streitkräfte“ brauchen länger.
Die rund 15.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für die Very High Readiness Joint Task Force 2023 (kurz: VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023) werden trotzdem bestens ausgerüstet ihren Dienst als Teil der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze antreten. Die Bundeswehrangehörigen werden laut Ministerium mit vorhandenen Schutzwesten der Schutzklasse 4 und herkömmlichen Helmen ausgerüstet.
Alle weiteren persönlichen Ausrüstungsgegenstände für die Soldatinnen und Soldaten der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 sind schon vorhanden oder sind bereits unter Vertrag genommen.
Insgesamt besteht die „Kampfbekleidung Streitkräfte“ aus 25 Einzelteilen; der letzte offene Posten betraf den Regenschutz („Nässeschutzsatz“) für die Soldatinnen und Soldaten. Aber auch dieser Beschaffungsauftrag konnte im Dezember 2019 vergeben werden. „Die Ausstattung des Kräftedispositivs VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 mit der Kampfbekleidung Streitkräfte ist mit Blick auf die vertraglich zugesicherten Zulaufzeiten sicher gestellt“, hieß es dazu aus dem Verteidigungsministerium.
Die MOBASTModulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung-Schutzausstattung besteht aus drei Komponenten: Neben einem Schutzwestensystem soll die Truppe auch „ballistische Unterwäsche“ und neue Tragetaschen erhalten. Die Vergabeverfahren für zwei der drei Systemkomponenten laufen laut Ministerium planmäßig. Bei den Schutzwesten kommt es aber aufgrund eines Rechtsstreits zu erheblichen Verzögerungen – der im Vergabeverfahren unterlegene Anbieter sieht sich übervorteilt und hat gegen die Entscheidung der Bundeswehr Beschwerde eingelegt.
Am 6. Mai 2020 soll über die Beschwerde entschieden werden. Von dieser Entscheidung hängt ab, wann das Vergabeverfahren für die neuen Schutzwesten weitergeführt werden kann.
Grund für die Verzögerungen bei der Beschaffung des neuen „Gefechtshelms Streitkräfte (SK)“ ist die parallele Bearbeitung mehrerer Helmprojekte im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr). Neben dem „Gefechtshelm SK“ sollen auch der „Gefechtshelm Spezialkräfte“ sowie der „Gefechtshelm Zwischenlösung“ beschafft werden. Sukzessive werden die Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe vorbereitet.
Dies gilt ebenfalls für den Sprechsatz mit Gehörschutz. Aufgrund der zu berücksichtigenden umfangreichen Schnittstellen kann ein Zulauf des Zielsystems erst ab 2023 sichergestellt werden, heißt es im Ministerium. Um diesen Zeitraum anteilig überbrücken zu können, wurden in 2019 - in Form einer Zwischenlösung - 4.000 Sätze für die Ausstattung der Kräfte mit erweiterter Grundbefähigung beschafft und an die Truppe ausgeliefert.
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