Im Vorfeld der MSCMunich Security Conference hat die MSCMunich Security Conference Cyber Innovation Night stattgefunden. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hielt bei diesem Side Event die Keynote. Das Thema lautete: „Neue Herausforderungen im Bereich Innovation in Defence“. Die Veranstaltung hatte das Oberthema „Innovation at the real Frontlines“.
In ihrer Keynote „Neue Herausforderungen im Bereich Innovation in Defence“ setzte die Ministern eine Reihe von Impulsen, so etwa im Hinblick auf die bedeutende Rolle Deutschlands in der digitalen Sicherheitsarchitektur in Europa und der Welt. Die Ministerin erklärte: „Das digitale Zeitalter bringt große Umwälzungen mit sich, die sich auf alle Ebenen unserer Sicherheitsarchitektur auswirken.“ Lambrecht machte deutlich, dass auf dem Feld der „Defence Innovation“ kreative Lösungsansätze gefragt seien: Mut zum Risiko, Lust auf Experimente sowie Offenheit für Veränderungen. Die Ministerin hob hervor: „Fortschritt braucht Innovation. Daher schaffen wir Infrastrukturen, die sicherheitsrelevante Innovationen fördern. Und daher sorgen wir dafür, dass unsere Streitkräfte vom reichhaltigen gesellschaftlichen Innovationswissen profitieren können.“
Die Ministerin wies in München auf die Notwendigkeit hin, dass kreative und agile Köpfe für die Digital Innovation Units gewonnen werden müssten. Junge Menschen suchten nach einer sinnvollen Aufgabe – damit seien sie bei der Bundeswehr genau richtig. Das Cyberinnovation Hub und die Cyberagentur stünden für Agilität und Flexibilität des Innovationstreibers Bundeswehr. Es gebe noch viel zu tun, betonte Lambrecht. Die Geschwindigkeit der „Defence Innovation“ erhöhe sich stetig. „Wir können die Uhr nicht zurückdrehen“, so die Ministerin. Sie sagte: „Wir leben in einer Zeit, in der sich der technologische Fortschritt immer weiter beschleunigt. Das bedeutet einerseits: Wenn wir nicht zu Getriebenen des Fortschritts werden wollen, sondern den Fortschritt gestalten und beherrschen wollen – dann müssen wir immer weiter voraus planen.“ Künftige Entwicklungen seien immer schwieriger absehbar. Deshalb müsse Deutschland auf dem Feld der Digitalisierung im Bereich Sicherheit und Verteidigung präsent und aktiv sein und bleiben. „Das Network bringt uns voran“, so Lambrecht. Es müssten die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Anreize zu setzen, die Innovationen ermöglichten und förderten. Dazu gelte es, ressort- und branchenübergreifende Netzwerke auf- und auszubauen.
Die Ministerin machte bei dem Side Event im Gespräch mit Moderatorin Hannah Klose deutlich: Der Auf- und Ausbau von „digitaler Souveränität“ bedeute, dass Deutschland in der Informationstechnologie selbstbestimmt handeln können müsse – eng abgestimmt mit NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union. Lambrecht sagte: „Wir müssen unsere Gesellschaft resilienter machen gegen Cyberangriffe.“ Angriffe würden vielfach nicht mehr mit konventionellen Waffen geführt. Digitale Schlüsseltechnologien sollten deshalb im eigenen Land gezielt ausgebaut werden, so auf den Feldern 5G, Cloud- und Quantencomputing, Künstliche Intelligenz und ITInformationstechnik-Sicherheit. Deutschland benötige Infrastrukturen, die sicherheitsrelevante Innovationen förderten. Denn davon profitiere die Bundeswehr, so Lambrecht. Sie sagte in ihrer Keynote: „Wir müssen schon heute auf die Sicherheit von morgen einzahlen. Und das meine ich wörtlich: Um uns den nötigen Handlungsspielraum zu verschaffen, unsere Streitkräfte zu modernisieren, müssen wir uns finanziell gut aufstellen. Das heißt: Wir müssen die Verteidigungsausgaben weiter erhöhen – und zwar nachhaltig.“
Deutschland sei bei seinen Vorhaben souverän – aber keinesfalls isoliert und stehe im internationalen Austausch zwischen Staaten, Streitkräften und Wissenschaften der Partner und Verbündeten in NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union. Die Ministerin führte aus: „Wir wissen: Neue technische Möglichkeiten vernetzen unsere Streitkräfte untereinander wie auch mit unseren Partnern und Verbündeten. So können wir beispielsweise durch ad hoc verfügbare gemeinsame Lagebilder sehr viel schneller auf eine Bedrohung reagieren.“ Es gelte, die Handlungsfähigkeit Deutschlands zu sichern, durch die Souveränität über die eigenen Daten und Fähigkeiten. Allerdings sei beim Ausbau von Cybersecurity und Innovation die Zusammenarbeit mit den Partnerstaaten von besonderer Bedeutung.
Einen Side Event wie diesen bei der MSCMunich Security Conference als ein sinnvolles Gesprächsformat für spezielle Themen rund um Bundeswehr und Sicherheitspolitik bezeichnete die Ministerin ausdrücklich als positiv. Es sollte mehr davon geben, fand Christine Lambrecht.
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