Ursula von der Leyen ist am 18. Dezember zu einer Reise nach Westafrika aufgebrochen. Nach Stationen in Nigeria und Mali besucht sie zum Abschluss Niger. In der Hauptstadt Niamey betreibt die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt für die Einsätze in Mali.
In Abuja, der Hauptstadt Nigerias, hat von der Leyen der Armee ein mobiles Feldlazarett, drei Radarstationen sowie 180 Minensuchgeräte übergeben. Hintergrund ist die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung. Deutschland unterstützt Länder in Krisenregionen, damit diese selbstständig für ihre Stabilität und Sicherheit sorgen können.
Nigeria geht seit Jahren gegen die Terrorgruppe Boko Haram vor, die gewaltsam für einen islamischen Gottesstaat im muslimisch geprägten Nordosten des Landes kämpft.
Im Anschluss besuchte die Ministerin die deutschen Streitkräfte in Gao, im Norden Malis. Die Bundeswehr ist mit mehr als 700 deutschen Soldatinnen und Soldaten an zwei Missionen im Land vertreten. Die UNUnited Nations-Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali hat den Auftrag den Friedensprozess zwischen der malischen Regierung und den Rebellen zu begleiten.
Darüber hinaus unterstützt die Europäische Union mit der Ausbildungsmission EUTMEuropean Union Training Mission Mali den Aufbau der malischen Streitkräfte. In Bamako und dem nahe gelegenen Koulikoro konnten seit Beginn der multinationalen Mission rund zwei Drittel der malischen Streitkräfte aus- und weitergebildet werden.
Deutschland hat sein Engagement im Nordend des Landes im vergangenen Jahr intensiviert. In Gao betonte die Ministerin, dass die internationale Gemeinschaft aber nur den Rahmen für einen Frieden und eine Versöhnung der Bevölkerungsgruppen schaffen könne. Eine entscheidende Bedeutung komme der malischen Regierung zu. Der Friedensprozess müsse gestärkt werden.
Seit Anfang November wird von der Bundeswehr auch die Heron 1 in Gao und Umgebung eingesetzt. Das unbemannte Luftfahrzeug kann einen Raum von bis zu 900 Kilometern überwachen und sorgt somit für mehr Sicherheit der dort stationierten Truppen auch außerhalb der Camps. Ursula von der Leyen stimmte die Soldaten auf einen langen Einsatz ein. „Wir werden noch geraume Zeit hier bleiben“, sagte sie, und „wir müssen Geduld haben“.
Im Frühjahr 2017 wird Deutschland aller Voraussicht nach auch Hubschrauber nach Gao verlegen. Um die Rettungskette zum Schutz der Soldaten sicherzustellen, plant die Bundeswehr den Einsatz von vier Medical Evacuation- und vier Kampfhubschraubern. Sie fängt damit den drohenden Engpass bei den Hubschrauber-Fähigkeiten durch den Abzug des niederländischen Kontingents auf.
In Bamako, Malis Hauptstadt, hat von der Leyen bei einem Empfang in der Deutschen Botschaft die Informationen über den möglichen Anschlag in Berlin erhalten und sich bestürzt gezeigt. Die anwesenden Gäste bat sie um einen Moment des Gedenkens für die Opfer. Nach politischen Gesprächen in Bamako reise die Ministerin weiter nach Niger. Im dortigen Niamey beitreibt die Bundeswehr einen Lufttransportstützpunkt für die Einsätze in Mali.
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