In Berlin hat am Mittwoch der Verteidigungsausschuss in seiner dritten Sitzung in diesem Jahr getagt. Thematisiert wurden unter anderem die Lage in den Einsatzgebieten, der Bericht zur Materiallage der Bundeswehr und neue Erkenntnisse zum Tigerabsturz in Mali.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer, bei seinem Statement nach der Sitzung.
Die Unterrichtung des Verteidigungsausschusses erfolgte durch General Volker Wieker, Generalinspekteur der Bundeswehr. Außerdem sprachen der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer sowie der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Andreas Krause, zur Materiallage ihrer Teilstreitkraft. Vollmer sagte nach der Sitzung: „Unsere Soldaten erfüllen alle ihre Aufträge – sie sind in Rukla, sie sind in Litauen, sie bereiten sich auf ihren Auftrag VJTFVery High Readiness Joint Task Force vor. Sie werden diesen Auftrag genauso erfolgreich durchführen wie alle anderen.“
Nach der Sitzung sahen die Mitglieder des Verteidigungsausschusses übereinstimmend Handlungsbedarf bei der Materiallage. Die Truppe müsse nicht nur finanziell, sondern auch personell und organisatorisch besser aufgestellt werden. Die verteidigungspolitischen Sprecher von CDUChristlich Demokratische Union/CSUChristlich-Soziale Union und SPDSozialdemokratische Partei Deutschlands, Henning Otte und Fritz Felgentreu, betonten dass die Bundeswehr in 2017 mit neuem Material ausgestattet wurde – darunter Schützenpanzer Puma und Leichte Unterstützungshubschrauber vom Typ H145M. Ohne den Zulauf neuer Systeme wäre die materielle Einsatzbereitschaft gesunken. Die Bundeswehr komme ihren Verpflichtungen und Aufträgen nach – allerdings zu Lasten des Grundbetriebs.
Die eingeleiteten Trendwenden seien erkennbar, zeichneten sich aber im aktuellen Berichtsjahr noch nicht hinreichend ab, sagte Otte. Um auch künftig alle Aufgaben der Bundeswehr erfüllen zu können, müsse noch stärker über gemeinsame europäische Ansätze nachgedacht werden, so Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Sprecherin der FDP.
In der nächsten Sitzungswoche sollen die Inspekteure der übrigen Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche in einem erneuten Anlauf ebenfalls zu ihrer Materiallage sprechen.
Die Ursache für den Absturz des Tigers ist noch nicht abschließend geklärt. Die Untersuchungen werden voraussichtlich bis Ende des Jahres andauern. Fest stehe allerdings, dass die anderen Hubschrauber der Tiger Flotte nicht betroffen sind. Die genauen Ursachen für den Absturz des verunfallten Hubschraubers vom Typ Tiger werden nun weiter geprüft.
Inhalte teilen via