Auch 70 Jahre nach den Kampfhandlungen des Koreakrieges gibt es keinen Friedensvertrag, nur einen Waffenstillstand. Das United Nations Command (UNCUnited Nations Command) koordinierte während des Krieges vor allem die militärischen Beiträge zur Verteidigung Südkoreas. Später stand die Aufrechterhaltung des Waffenstillstandes im Vordergrund.
Das United Nations Command (UNCUnited Nations Command) wurde am 24. Juli 1950 und damit wenige Wochen nach Beginn des Koreakrieges gegründet. Seine ursprüngliche Aufgabe bestand darin, als Hauptquartier die militärischen Kontingente derjenigen Nationen zu koordinieren, die sich unter dem Mandat der Vereinten Nationen der Verteidigung Südkoreas gegen den kommunistischen Norden angeschlossen hatten. Während des Koreakrieges unterstützten 22 Nationen das UNCUnited Nations Command militärisch oder mit humanitären Mitteln, die Führung oblag den USA.
Nach dem Abschluss des Waffenstillstandsabkommens 1953 wandelte sich der Auftrag des UNCUnited Nations Command. Nunmehr sorgte sich das UNCUnited Nations Command um die Aufrechterhaltung des Waffenstillstandes zwischen Nord- und Südkorea. Das ist kein rein symbolischer Auftrag. Denn zwischen den beiden verfeindeten Staaten existiert auch mehr als 70 Jahre nach Beendigung der Kampfhandlungen kein Friedensvertrag. Immer wieder ist es in den vergangenen Jahrzehnten zu Scharmützeln zwischen den Streitkräften beider Staaten gekommen. Das UNCUnited Nations Command würde im Fall einer Krise oder bei Ausbruch erneuter Feindseligkeiten die Unterstützungsleistungen der Mitgliedstaaten koordinieren. Aktuell steht es unter dem Kommando des US-amerikanischen Generals Paul J. LaCamera.
Nur Nationen, die Südkorea während des Krieges militärisch oder durch Sanitätsdienste unterstützt haben, dürfen dem UNCUnited Nations Command beitreten. Zu den aktuellen Mitgliedern des United Nations Command zählen zum einen jene Nationen, welche dem UNCUnited Nations Command während des Koreakrieges Kampftruppen unterstellten, nämlich Australien, Belgien, Kanada, Kolumbien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, die Niederlande, Neuseeland, die Philippinen, Thailand, die Türkei, die USA und Südafrika.
Dänemark, Norwegen, Italien und Deutschland unterstützen die Kriegsanstrengungen des Südens mit Sanitätskräften. Indien und Schweden waren seinerzeit zwar Unterstützernationen, sind aber bislang nicht dem UNCUnited Nations Command beigetreten.
Deutschland wird seit 2018 als Medical Support Nation anerkannt. Entscheidend dafür war die Einrichtung eines modernen Feldhospitals des Deutschen Roten Kreuzes (DRKDeutsches Rotes Kreuz) mit über hundert Mitarbeitenden 1954 in Busan. Bis 1959 wurden hier mehr als 300.000 Koreanerinnen und Koreaner behandelt. Obwohl das DRKDeutsches Rotes Kreuz-Lazarett damit erst nach dem Ende des Krieges entstand, konnte die Bundesrepublik Deutschland auf dieser Basis am 2. August 2024 ihren Beitritt zum UNCUnited Nations Command erklären.
Mit dem Beitritt zum UNCUnited Nations Command geht Deutschland keine bereits vorab festgelegten Unterstützungsmaßnahmen ein. Käme es auf der koreanischen Halbinsel allerdings zum Spannungs- oder gar Kriegsfall, sollen die Mitgliedstaaten entweder militärische, materielle oder humanitäre Unterstützung für Südkorea zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus ist der Beitritt Deutschlands zum UNCUnited Nations Command auch Ausdruck eines verstärkten Engagements im Sinne der Leitlinien der Bundesrepublik zum Indo-Pazifik. Dieses Engagement führt Deutschland enger an die Seite seiner Partner in der Region und sichert erleichterten Zugang zu Informationen bei Lageentwicklungen.
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