„Begriffe wie Soldatentum, Kameradschaft, Ehre, Treue, Pflicht und Vaterland sind positiv. Diese Begriffe gehören uns.“ – Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer betont die Bedeutung der militärischen Werte.
Für jeden Rekruten und für jede Rekrutin ist das Gelöbnis der eigentliche Übergang ins Leben als Soldatin oder Soldat. So auch das traditionelle jährliche Gelöbnis am 20. Juli im Berliner Bendlerblock. Die Symbolkraft dieses Tages nutzte die Bundesministerin der Verteidigung Annegret Kramp-Karrenbauer, um den jungen Soldatinnen und Soldaten für ihren Mut zum Dienst zu danken und ihnen deutlich zu machen, dass man ohne die Verinnerlichung der Werteordnung des Grundgesetzes kein Soldat der Bundeswehr sein könne.
Die Ministerin wies darauf hin, dass es nicht selbstverständlich sei, in einem friedlichen, freien und vereinten Deutschland zu leben. Sie erinnerte die Soldatinnen und Soldaten daran, dass es nun auch an ihnen liege, diese Freiheit und diesen Frieden zu stärken, zu schützen und zu verteidigen.
Die Pflege der militärischen Tradition ist immer wieder Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dies trifft besonders zu für Begriffe wie Soldatentum, Kameradschaft, Treue, Ehre und Pflicht, die in der Vergangenheit ideologisiert und missbraucht wurden. Die Ministerin unterstrich, dass die Worte „uns gehören“ und in der Demokratie der Bundesrepublik Deutschland klar definiert seien.
„Soldatentum heißt, tapfer zu kämpfen für die offene Gesellschaft, selbst wenn diese dem Soldatentum in Teilen bisweilen skeptisch gegenübersteht“, so die Ministerin in ihrer Gelöbnisansprache. „Kameradschaft heißt, durch Vertrauen und offenes Gespräch das menschliche Miteinander in der militärischen Gemeinschaft zu gestalten.“
Sie fügte hinzu: „In der Bundeswehr liegt die Ehre in der Verteidigung der Freiheit und der Demokratie.“ Und „Treue bedeutet Verfassungstreue“. Dies beinhalte sowohl die Pflicht zum Gehorsam als auch die Freiheit, das eigene Gewissen zum Fundament des Handelns zu machen. „Gehorsam findet seine Grenze im Gewissen.“
Daraus, so die Ministerin, ergebe sich eine besondere Pflicht für jeden einzelnen Soldaten und jede einzelne Soldatin: „Die Pflicht zur Wachsamkeit, damit das Gift des Unfreiheitlichen, des Völkischen, des Militaristischen, des Extremismus aller Schattierungen und des Gewaltverherrlichenden unsere Bundeswehr nicht angreift.“ Denn, so machte sie immer wieder deutlich: „Für das deutsche Vaterland zu kämpfen, das heißt immer, für Einigkeit und Recht und Freiheit der Bundesrepublik Deutschland und die freiheitlich-demokratische Grundordnung in einem friedlichen und vereinten Europa einzutreten.“
Mit Blick auf den Jahrestag des Attentats am 20. Juli 1944 verwies die Ministerin darauf, dass der Umsturzversuch den Deutschen ein moralisches Fundament gegeben habe, von dem aus sie nach dem Ende des Terrors und des Horrors wieder aufbrechen konnten. So habe es auch Henning von Tresckow gemeint, als er feststellte, dass der Versuch des Staatsstreichs unternommen werden musste, obwohl seine Aussichten auf Erfolg gering waren.
Die Ministerin betonte schließlich noch einmal ausdrücklich: „Extremisten in der Bundeswehr, die sich auf falsche Vorbilder stützen, die den Nationalsozialismus verharmlosen oder sogar glorifizieren, verraten gerade das, was sie zu ehren vorgeben.“
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