Soldatinnen und Soldaten, Reservistinnen und Reservisten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Gestern beschloss der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Rat das Ende des Einsatzes in Afghanistan. Zum 1. Mai 2021 wird die Rückverlegung aller Kräfte der Mission „Resolute Support“ beginnen. Bis zum 11. September 2021, dem 20. Jahrestag der Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten, werden alle Soldatinnen und Soldaten der Alliierten und ihrer Partner das Land verlassen haben.
Damit endet nach fast 20 Jahren der intensivste und verlustreichste Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr.
Unser oberstes Ziel ist es, alle unsere Soldatinnen und Soldaten, zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch unsere internationalen Kameradinnen und Kameraden gesund und sicher in ihre Heimat zurück zu bringen. Darauf sind wir vorbereitet. Verläuft alles nach Plan, werden bereits Mitte August alle deutschen Kräfte Afghanistan verlassen.
Wir begleiten und beschützen den geordneten Abzug mit zusätzlichen Sicherungskräften.
Die Bundeswehr verlässt Afghanistan mit Stolz. Unsere Soldatinnen und Soldaten haben alle Aufträge erfüllt, die das Parlament ihnen gegeben hat.
Der Einsatz in Afghanistan hat die Bundeswehr geprägt. Die Soldatinnen und Soldaten haben unter oft schweren Bedingungen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den internationalen Terrorismus geleistet.
Deutschland wird den afghanischen Friedensprozess und die Verhandlungen in Istanbul weiter unterstützen. Auch nach dem Ende der Mission „Resolute Support“ werden sich die Mitgliedsstaaten der NATONorth Atlantic Treaty Organization für eine stabile und friedliche Zukunft Afghanistans einsetzen. Wir appellieren an die Nachbarstaaten und an die internationale Gemeinschaft, einen langfristigen Beitrag für eine gute Entwicklung Afghanistans zu leisten.
Gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie den anderen beteiligten Ministerien der Bundesregierung werden wir nach der sicheren Heimkehr aller unserer Männer und Frauen eine gründliche Bilanz des vernetzten Ansatzes in Afghanistan ziehen.
Wir denken heute besonders an Major Jörn Radloff, Hauptfeldwebel Marius Dubnicki, Stabsunteroffizier Josef Kronawitter und Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer. Sie fielen am 15. April 2010 in Gefechten bei Baglan. Fünf weitere Kameraden wurden schwer verletzt.
Sie stehen beispielhaft für alle, die im Afghanistan-Einsatz ihr Leben ließen oder verwundet wurden. Einige von ihnen leiden bis heute an Spätfolgen und Traumatisierungen. Die Menschen in Deutschland sind ihnen zu größtem Dank verpflichtet. Wir vergessen ihren Einsatz und ihr Opfer nicht. In Gedanken sind wir bei ihnen, ihren Familien und Hinterbliebenen.
Ihre
Annegret Kramp-Karrenbauer Eberhard Zorn
Bundesministerin der Verteidigung General
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