Zivile und militärische Führungskräfte der Bundeswehr kamen am 24. April 2018 im bcc Kongresscenter am Berliner Alexanderplatz zusammen. Gemeinsam entwickelten die Teilnehmenden Ideen, die die Bundeswehr zu einem noch attraktiveren Arbeitgeber machen sollen.
„Heute geht es um den Blick nach innen - dabei ist Ihre Expertise gefragt“, eröffnete Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den dritten Tag der Standorte. Standortälteste und Dienststellenleiter waren zum Austausch über Fortschritte und Herausforderungen der Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. Anders.“ nach Berlin gekommen, ein Schwerpunkt lag auf der Personalstrategie der Bundeswehr. 430 Vertreter der Standorte und Dienststellen folgten der Einladung, um sich laut Ministerin „ganz breit mit dem Thema moderner Arbeitgeber“ auseinanderzusetzen. Nach einem Vierteljahrhundert Schrumpfkurs müsse nun wieder stärker in Personal und Material investiert werden, um der sicherheitspolitischen Lage gerecht zu werden.
Um sich nach innen und außen glaubwürdig als attraktiver Arbeitgeber präsentieren zu können, müsse man sich an den Erfolgen vergleichbarer Arbeitgeber orientieren, so die Ministerin – zum Beispiel in punkto modernes Arbeitsumfeld für Soldaten. „Das Versprechen, das wir nach außen geben, muss auch nach innen gehalten werden“, so die Bundesministerin. Nur so könne die Bundeswehr auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein.
In der kommenden Legislaturperiode liege der Fokus auf der Verstetigung der Trendwenden Rüstung, Personal und Finanzen, dem Ausbau der Infrastruktur, der Einführung neuer Waffensysteme und darauf ein Artikelgesetz für soziale Verbesserungen auf den Weg zu bringen. „Das Ziel unseres Handelns ist eine einsatzbereite Bundeswehr“, schloss die Ministerin und übergab das Wort an den neuen Generalinspekteur der Bundeswehr.
„Ich sehe uns alle in der Verantwortung“, sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn. Er informierte über künftige Dienstaufsichtsbesuche, die er in den Einsatzgebieten beginnen wolle und sprach gezielt verschiedene Tagesordnungspunkte an, die er gleichzeitig mit Aufforderungen an Diskurs und Vorschläge des Personals der Bundeswehr verknüpfte.
Um auf dem Weg der Modernisierung weiter erfolgreich zu sein, sei man auf die Erfahrungswerte der Standortältesten und Dienststellenleiter angewiesen. „Mein Ziel ist, dass wir die Rolle der Standortältesten stärken“, so Zorn. Sie sollen als Multiplikator fungieren, Themen der aktiven Truppe in der Gesellschaft kommunizieren und sichtbarer in den Medien sein. „Ich freue mich, die Aufgabe nach vorn zu treiben und gemeinsam mit Ihnen unsere Bundeswehr weiterzuentwickeln“, schloss der Generalinspekteur.
Die Teilnehmenden konnten sich bei acht parallelen Workshops zu Themen wie Betreuung und Fürsorge, modernes Arbeitsumfeld, Traditionserlass oder Stärkung der Standortältesten aktiv an der Gestaltung beteiligen.
Bei den Workshops zeigte sich, dass Personalgewinnung und –bindung, Modernisierung und Durchlässigkeit militärischer Laufbahnen bei flexibler Personalführung eine Herzensangelegenheit der Truppe ist. Den Potentialen der Menschen Rechnung zu tragen, stand bei den Teilnehmenden im Fokus.
„Unser Markenkern ist kein unternehmerischer, unser Markenkern ist Sicherheit“, sagte Oberst i.G.im Generalstabsdienst Frank Reiland, Referatsleiter im Bereich Personal des BMVgBundesministerium der Verteidigung. Dennoch sei es wichtig, sich mit Unternehmen zu vergleichen. Nicht um so zu werden wie sie, sondern um den Blick zu schärfen und zu hinterfragen, wie wir unsere Bundeswehr weiterentwickeln wollen. „Wir müssen wachsen, unter schwierigen Rahmenbedingungen und starkem Wettbewerb“, so Reiland.
Im Anschluss an die Workshops beantworteten Generalinspekteur Eberhard Zorn, Abteilungsleiter Personal, Generalleutnant Klaus von Heimendahl, Ministerialdirigentin Alice Greyer-Wieninger und Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Gerd Hoofe im Podiumsgespräch Fragen der Teilnehmenden.
„Diese Art von Veranstaltung, der Diskurs, das Fachwissen der Experten hat einen großen Nutzen für unsere Entwicklung als moderner Arbeitgeber“, sagte Staatssekretär Hoofe. „Wir müssen 2018/ 2019 den Aufwuchs der Bundeswehr und die angestoßenen Trendwenden stabilisieren.“
Damit sich die Bundeswehr weiterentwickeln kann, ist eine ständige Auseinandersetzung mit dem Umfeld, der Gesellschaft, der Wirtschaft und politischen Entwicklung notwendig. Das sei jedoch nur möglich, wenn man Denkanstöße wahrnehme und Nachhaltigkeit bei den ergriffenen Maßnahmen schaffe. Für den nächsten Tag der Standorte könne das Thema Nachhaltigkeit daher den Rahmen bilden. „Ich wünsche mir, dass wir den Aufbruch in die Zukunft als Gemeinsames begreifen“, verabschiedete Hoofe die Teilnehmenden.
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