Null Toleranz gegenüber sexueller Belästigung oder Gewalt gegen Frauen: Vom 25. November bis zum 10. Dezember 2023 läuft die UNUnited Nations-Kampagne „Orange the World“. Mit ihr macht „UNUnited Nations Women“ seit 2008 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Das Verteidigungsministerium nimmt teil – und sendet so eine klare Botschaft.
Sexuelle Belästigung und andere Formen der Gewalt gegen Frauen werden häufig verharmlost und selten geahndet. Der öffentliche Diskurs spiegelt zudem, dass Gesetze und Maßnahmen, um sie zu verhindern oder dagegen vorzugehen, oft an ihre Grenzen stoßen. Ändern – so die der Kampagne zugrunde liegende Überzeugung – kann das nur die Gesellschaft als Ganzes. Um geschlechtsspezifische Gewalt zu beenden, müssen die verschiedenen Formen der Gewalt und deren Wurzeln sichtbar gemacht und anerkannt werden. Nur dann kann sich entschieden und geschlossen dagegen eingesetzt werden.
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Mit der Teilnahme an „Orange the World“ möchte das Verteidigungsministerium auf das Thema aufmerksam machen und sich klar positionieren. Die Zielsetzung der 16-tägigen Kampagne steht im Einklang mit dem Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der UNUnited Nations-Resolution 1325 mit der Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“, der auch im Verteidigungsministerium aktiv vorangetrieben wird.
Anerkennende Pfiffe, unangemessene Sprüche, aufdringliche Blicke: Neun von zehn Frauen haben diese Erfahrungen bereits mehrfach gemacht. Überall auf der Welt erleben und fürchten Frauen, Mädchen und queere Personen psychische, körperliche und sexualisierte Gewalt im öffentlichen Raum. Das Spektrum reicht von anzüglichen Sprüchen oder Gesten über Hass im Netz bis hin zu Vergewaltigung und Femizid.
Geschlechtsspezifische Gewalt findet auf der Straße, in Schulen und am Arbeitsplatz, im Bus, beim Sport, in Behörden oder auch digital statt. In diesem Jahr stellt UNUnited Nations Women Deutschland deswegen die Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Leben in den Fokus der Kampagne. Schirmherrin ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
Laut einer UNUnited Nations-Umfrage aus dem Jahr 2021 haben bereits 97 Prozent der Frauen zwischen 18 und 24 Jahren sexualisierte Gewalt in Form von Belästigung im öffentlichen Raum erlebt. Mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland meidet im Dunkeln bestimmte Orte – jede dritte ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen. Doch nicht nur offline, auch online spielt Gewalt gegen Frauen eine wachsende Rolle. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien haben geschlechtsspezifische Gewalt verstärkt. Unter digitale Gewalt fallen unter anderem Hass-Kommentare, Gewaltandrohung, das unaufgeforderte Übersenden anstößiger Bilder oder Cyber-Stalking.
Das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr stehen für ein wertschätzendes und respektvolles Arbeitsumfeld, in dem Gewalt gegen Frauen keinen Platz hat und entschlossen bekämpft wird. Im Jahr 2017 wurde im Ministerium die „Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt“ geschaffen.
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