Im Mittelpunkt dieser mittlerweile siebten Sitzung des Netzwerks „Strategie und Vorausschau“ stand das Thema „Algorithmisierung – welche Rollen für Mensch und Maschine?“. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bergen das Potential, nicht nur unser alltägliches Leben, sondern auch die Bundeswehr, grundlegend zu verändern. Damit unsere Streitkräfte gut für die Zukunft aufgestellt sind, gilt es, die mit den neuen Technologien einhergehenden Potenziale wie auch Risiken zu erkennen und sie gegeneinander abzuwägen.
Die Wissenschaftsjournalistin Dr. Manuela Lenzen stellte die bisherigen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz dar und illustrierte, wie unsere Perzeption von Künstlicher Intelligenz einem stetigen Wandel unterliegt. Zugleich betonte sie etwa die Unterschiede zwischen Intelligenz und Vernunft. Der Mensch müsse die Entwicklungsprozesse so gestalten, dass eine Übersteuerung und damit Kontrolle durch ihn möglich bleibe.
Lorena Jaume-Palasí, Gründerin von The Ethical Tech Society, ging auf die Entwicklung einer ethischen Dimension des Mensch-Maschine-Verhältnisses als entscheidende Zukunftsaufgabe des 21. Jahrhunderts ein. Im Fokus stand hierbei die Frage, inwiefern eine digitale Gesellschaft eine neue Ethik benötigt, auch um die letztliche Entscheidungsgewalt des Menschen zu erhalten.
Prof. Frank Flemisch schließlich, Abteilungsleiter bei Fraunhofer FKIE und Professor an der RWTH Aachen, zeigte zum Thema „Künstliche Intelligenz und Robotik im Militär“ anschaulich, was mit Hilfe Künstlicher Intelligenz gerade im militärischen Bereich bereits möglich ist und in welchen Gebieten uns in Zukunft ganz konkret die stärksten Veränderungen erwarten.
In der äußerst lebhaften Diskussion wurden die Erkenntnisse des Tages insbesondere mit Blick auf die Bundeswehr geschärft. Klar wurde dabei: Das sich rasant weiterentwickelnde Feld der Künstlichen Intelligenz ist in einer Weise relevant, dass es in der Bundeswehr in allen denkbaren Aspekten die gebührende Aufmerksamkeit, sowie auch angemessene Ressourcen erhalten muss.
Die achte Sitzung des Netzwerks „Strategie und Vorausschau“ wird sich im März 2019 dem Thema „Afrikanische Renaissance“ widmen.
Das Netzwerk „Strategie und Vorausschau“ wurde 2016 von der Abteilung Politik des BMVgBundesministerium der Verteidigung eingerichtet mit dem Ziel, unsere Vorausschau- und Strategiefähigkeit zu stärken. Es bringt regelmäßig Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um über sicherheitspolitische Themen mit hoher Zukunftsrelevanz zu diskutieren. Das Netzwerk ist eine Kooperation mit dem Projekt Metis der Universität der Bundeswehr München unter Leitung von Professor Dr. Masala. |
---|
Inhalte teilen via