In der Theodor-Blank-Kaserne in Rheine werden zukünftig Einheiten des Sanitätsdienstes der Bundeswehr untergebracht. Der ehemalige Standort des Heeres stand zwischenzeitlich vor dem Aus – nun wird er anders aufgestellt.
VJTFVery High Readiness Joint Task Force , NRFNATO Response Force und EUEuropäische Union-Brigade – der Bedarf an Sanitätspersonal zur Unterstützung der Truppe ist groß. Deshalb wird am Standort in Rheine ein zusätzliches Sanitätsregiment aufgebaut. Die Neuaufstellung umfasst einen Führungsbereich, zwei Einsatzkompanien und eine Sanitätsausbildungskompanie. Truppendienstlich wird das Sanitätsregiment 4 dem Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung in Weißenfels unterstellt. Im April 2020 soll das Regiment offiziell zur Verfügung stehen.
Für den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, ist das neue Sanitätsregiment ein „sichtbares Zeichen“ der eingeleiteten Trendwenden im Personal und der Rüstung der Truppe. Die veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen haben, so Zorn, eine „stärkere Akzentuierung der Landes- und Bündnisverteidigung“ zur Folge.
Bei der Auswahl des Standorts sind mehrere Kasernen der Bundeswehr betrachtet worden. Neben der Funktionalität und Wirtschaftlichkeit wurden auch die Präsenz und Attraktivität in der Fläche berücksichtigt. Die Theodor-Blank-Kaserne erhielt den Zuschlag. Der Standort im münsterländischen Rheine zählte früher zu einer der größten Dienststellen. Nach der Bundeswehreform 2013 und der Verkleinerung der Truppe war zunächst eine Schließung geplant. Der Beschluss wurde im November 2018 zurückgenommen – denn die Bundeswehr wächst wieder.
Die Kaserne befindet sich in einem guten Zustand und kann sofort genutzt werden. Ein weiterer Vorteil: die Nähe zum 400 Genesskundige Bataljon im niederländischen Ermelo. Die deutschen und niederländischen Sanitätsdienste pflegen seit langem eine enge Kooperation. Nach aktuellen Planungen wird sich die Zahl der Dienstposten in Rheine von aktuell rund 120 auf etwa 350 vergrößern. Die Infrastruktur in Rheine erlaubt weitere Personalaufwüchse, wenn es der Auftrag der Bundeswehr erfordert.
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