Der Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ geht in diesem Jahr an die Stadt Freyung, an das „Axensprung“-Theater Hamburg, an den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Winfried Nachtwei und an den Verein Solidaritätslauf. Sie haben sich im besonderen Maße in Öffentlichkeit und Gesellschaft für die Belange der Bundeswehr und ihre Angehörigen eingesetzt.
Das Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) hat unter anderem mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) die Preisträger ausgewählt. Seit der Preis 2014 gestiftet wurde, ist die Zahl der jeweils eingereichten Vorschläge stetig gewachsen. Verteidigungsminister Boris Pistorius ehrte am 2. November 2023 gemeinsam mit Gerd Landsberg die Preisträger im Bendlerblock in Berlin. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes ist zugleich Vorsitzender des Empfehlungsausschusses Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung im Stauffenbergsaal des Berliner Dienstsitzes des Verteidigungsministeriums vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr. Moderiert wurde die Veranstaltung von Oberleutnant Lara Weyland.
Der Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ wird in vier Kategorien vergeben: Gebietskörperschaften, Bildung und Kultur, Einzelpersonen sowie Vereine. Er macht so die ganze Bandbreite der gesellschaftlichen Initiativen für die Bundeswehr sichtbar. Zudem symbolisiert der Preis – eine künstlerisch gestaltete Skulptur – die Einheit von Zivilgesellschaft und Streitkräften. Ausdrücklich will der Preis die Ausgezeichneten ermutigen, ihr Engagement fortzusetzen und auch andere motivieren, diesem Beispiel zu folgen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte in seiner Ansprache: Die Träger des Preises „Bundeswehr und Gesellschaft“ setzten ein Zeichen der Solidarität mit der Bundeswehr. „Sie tragen dazu bei, die Bundeswehr in der Gesellschaft sichtbarer werden zu lassen“, erklärte der Minister. Damit werde deutlich, dass die Bundeswehr ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft einnehme. Die Verbindung zwischen Bundeswehr und Gesellschaft werde so unterstrichen. „Das ist extrem wichtig“, sagte Boris Pistorius. Denn die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr würden aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Europa immer mehr gefordert. Deshalb sei es umso wichtiger, dass sie und ihre Familien den Rückhalt der Gesellschaft erführen, so der Minister anlässlich der Preisverleihung.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, erklärte in seinem Grußwort: Er bedaure es, dass dies einmal mehr eine Preisverleihung in Zeiten des Krieges in Europa sei. „Das Thema Landes- und Bündnisverteidigung ist in aller Munde“, sagte Landsberg im Hinblick auf Deutschland. Eine Armee sei erfolgreich, wenn sie gut ausgerüstet sei – aber auch, wenn sie gut in der Gesellschaft verankert sei. Zwar werde für die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft viel getan, so auch mit diesem Preis. Aber da gehe noch mehr, zeigte sich Landsberg sicher. So müsse es beispielsweise eine Selbstverständlichkeit sein, dass besser über die Bundeswehr in den Schulen informiert werden könne. Hier gebe es noch immer Widerstände, für die er kein Verständnis habe, sagte Landsberg.
Stadt Freyung
Der Preis in der Kategorie Gebietskörperschaften geht an die Stadt Freyung, vertreten durch deren Bürgermeister Olaf Heinrich. Die Kreisstadt in Bayern ist seit 60 Jahren Garnisonsstadt. Das ist schon auf dem Ortsschild zu lesen. Auf das Logo der Stadt „FreYung“, mit kapitalem „Y“, wies Minister Pistorius ausdrücklich hin. Er zeichnete die Stadt aus, weil sie ein Vorbild für andere Städte sei. Die Unterstützung der Bundeswehr sei dort besonders vorbildlich und selbstverständlich - egal, ob bei gemeinsamen Veranstaltungen oder bei Übungen in der Region. Einträge von Soldaten der Bundeswehr im Goldenen Buch der Stadt, die etwa in Afghanistan gedient hätten, zeugten von tiefer Anerkennung des Engagements der Stadt. Vorgeschlagen wurde Freyung vom Aufklärungsbataillon 8, das dort stationiert ist.
„Axensprung“-Theater Hamburg
Der Preis in der Kategorie Bildung und Kultur geht an das „Axensprung“-Theater Hamburg, vertreten durch seinen Gründer Oliver Hermann. Dem „Axensprung“-Theater werde mit diesem Preis besondere Anerkennung zuteil, weil es auf künstlerisch-kreative Weise Themen mit historisch-politischem Hintergrund auf Basis fundierter Quellen thematisiere, so Gerd Landsberg. So sei das Ensemble für zahlreiche Dienststellen der Bundeswehr, zum Beispiel die Führungsakademie in Hamburg oder das Zentrum Innere Führung, ein unverzichtbares Instrument der politischen Bildungsarbeit geworden. Mit dem Theaterstück „Kampfeinsatz“ werde beispielsweise das Thema posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) thematisiert. Bundeswehrspezifische und sicherheitspolitische Themen würden in künstlerischer Weise der Gesellschaft nähergebracht. Das verdiene hohe Anerkennung, so Landsberg.
Winfried Nachtwei
Der Preis in der Kategorie Einzelpersonen geht an den früheren Bundestagsabgeordneten Winfried Nachtwei. Er erhält die Auszeichnung für sein differenziertes, stets am Wohl der Menschen ausgerichtetes politisches Engagement. Minister Pistorius betonte: Aufgrund seines sicherheitspolitischen Engagements und seines Einsatzes als damaliger Abgeordneter des Deutschen Bundestages habe Winfried Nachtwei Angehörige der Bundeswehr und auch die der „Blaulichtorganisationen“ in der Gesellschaft sichtbarer werden lassen. Besonders seine Berichte aus Einsatzgebieten der Bundeswehr, etwa aus Afghanistan, hätten dafür gesorgt, dass die Auslandseinsätze in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wurden. Dabei habe Nachtwei auch die Angehörigen der Männer und Frauen in den Einsätzen im Blick behalten, ohne deren Rückhalt aus der Heimat die Einsätze so kaum möglich gewesen wären.
Verein Solidaritätslauf
Der Preis in der Kategorie Vereine geht an den Solidaritätslaufs e.V.eingetragener Verein Der Verein wurde 2011 als Reaktion auf das Karfreitagsgefecht gegründet. Gerd Landsberg unterstrich, der Solidaritätslauf sei viel mehr als Laufen. Die Organisatorinnen und Organisatoren, Studierende und Offiziere der Helmut Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg, sammelten damit kräftig Spenden. Bereits in diesem Jahr 2023 seien über 30.000 Euro gesammelt und Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt worden. Der Verein Solidaritätslauf helfe denen, die es benötigten, nicht nur mit Spenden, sondern er fördere auch den Dialog zwischen Bundeswehr und Gesellschaft, machte Landsberg deutlich. Das sei herausragend und verdiene große Anerkennung.
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