Niger gilt als Ankerpunkt in der Sahelregion. Deswegen steht das weitere militärische Engagement dort im Fokus für die Zukunft – auch mit Blick auf die geplante Rückverlegung der deutschen Kräfte aus Mali. Das machte Verteidigungsminister Boris Pistorius in Gesprächen mit seinem nigrischen Amtskollegen klar.
Es ist für Pistorius die erste Afrikareise als Verteidigungsminister. Zum ersten Mal konnte er sich selbst vor Ort davon überzeugen, welch gute und wichtige Arbeit die Bundeswehrangehörigen leisten – und wie sehr ihr Einsatz bei der nigrischen Bevölkerung anerkannt ist. Das wurde insbesondere beim Treffen mit seinem Amtskollegen Alkassoum Indattou deutlich. „Wir sind hier willkommen“, so Pistorius im Anschluss.
Er lobte die zielorientierte und freundschaftliche Zusammenarbeit mit den nigrischen Kräften. Das deutsche Engagement in der Region werde weitergehen, betonte er. Unter anderem durch verschiedene Projekte aus der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung. Einige sind bereits umgesetzt. Dazu gehören auch die 18 Fahrzeuge und 28 Boote, die Pistorius mit einer symbolischen Schlüsselübergabe Indattou übergab. Sie kommen den nigrischen Streitkräften zugute, erklärte Indattou und bedankte sich für die Unterstützung.
Das weitere Engagement in Niger soll den weiteren Aufbau der nigrischen Streitkräfte durch eine Kombination aus Ertüchtigung und Ausbildungsunterstützung fördern. Dazu gehört vor allem die Beteiligung an der neuen Mission EUMPMEU Military Partnership Mission Niger.
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Im Zuge der Ertüchtigungsinitiative sind noch weitere Projekte geplant, die mit insgesamt rund 17,6 Millionen Euro gefördert werden sollen. Dabei steht zunächst der Bau eines Militärkrankenhauses im Mittelpunkt. Der Minister hofft, dass noch bis Jahresende der Grundstein gelegt sein wird.
Weitere Projekte sind: Erhalt der Einsatzbereitschaft der nigrischen Logistikkräfte, Ausbau der mobilen Grenzsicherung, Beschaffung von ungeschützten Transportfahrzeugen beziehungsweise Bussen, Regeneration der persönlichen Ausrüstung für die nigrischen Spezialkräfte und Ausrüstung für das Ausbildungspersonal der nigrischen Spezialkräfte.
Auf der Agenda des Ministers stand auch ein Besuch des Lufttransportstützpunktes in der nigrischen Hauptstadt Niamey an. Ihm komme auch in der Zukunft eine bedeutende Rolle zu – insbesondere mit Blick auf die geplante Rückverlegung aus Mali und der Aufrechterhaltung der Rettungskette. Denn von Niamey aus werden die deutschen Kräfte in Mali und Niger versorgt und wird Personal ausgetauscht. Zudem ist der Stützpunkt ein entscheidendes Element für die Rettungskette des deutschen Kontingentes bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali.
Für die tolle Arbeit „am Drehkreuz in der Sahelzone“ dankte der Minister den Soldatinnen und Soldaten im persönlichen Gespräch im Camp Vie Allemande in Niamey. Niger sei der Ankerpunkt in der Region. Deswegen sei das Engagement dort von besonderer Bedeutung. „Wir brauchen diesen Ankerpunkt auch über die Rückverlegung aus Mali hinaus“, betonte Pistorius. Deshalb wolle er daran festhalten. Niger brauche Unterstützung und habe sie auch verdient. „Das, was sie hier machen, ist erfolgreich“, führte er weiter aus. Und dass die deutschen Kräfte so beliebt seien, sei der Verdienst der Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten, würdigte Pistorius. „Sie sind hier das Gesicht Deutschlands und der Bundeswehr.“ Die deutsche Hilfe sei in Niger besonders gern gesehen, „da sie auf Augenhöhe ist und nicht von oben herab“.
Der Niger müsse weiter gestärkt werden, aber nicht nur militärisch. Thema sei auch die zivil-militärische Zusammenarbeit. Daher reiste Pistorius gemeinsam mit Entwicklungsministerin Svenja Schulze in den Sahel. Denn es gehe nicht nur um Sicherheitsfragen, sondern auch um die Entwicklung des Landes, um es weiter zu stabilisieren. Dazu gehöre beispielsweise die Förderung der Landwirtschaft und das Schaffen von Arbeitsplätzen – Perspektiven für die Bevölkerung bieten, betonten Pistorius und Schulze beim Besuch des Lagerhauses des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen in der nigrischen Hauptstadt.
Deutschland unterstützt Niger mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten |
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