Verteidigungsminister Boris Pistorius besucht die USA und Kanada. Die drei Staaten arbeiten in der NATONorth Atlantic Treaty Organization seit Jahrzehnten eng zusammen. Bei der Unterstützung der Ukraine und der Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke übernehmen sie eine besondere Verantwortung.
Pistorius wird bei seiner Reise auf den nordamerikanischen Kontinent unter anderem seine Amtskollegen Lloyd Austin (USA) und Bill Blair (Kanada) treffen. Die Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada sind historisch gewachsen und werden von gemeinsamen Werten wie der Stärkung der multilateralen Ordnung und von einem engen Netz wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Verbindungen geprägt.
Die USA, Kanada und Deutschland sind wichtige Unterstützer der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen Russland. Bereits bei seinem US-Besuch im Jahr 2023 hatte Verteidigungsminister Pistorius die weitere Unterstützung der Ukraine zugesichert und dabei den engen Schulterschluss mit den Verbündeten betont. Die USA, Deutschlands wichtigster strategischer Verbündeter, hat die Führungsrolle in der Ukraine Defense Contact Group (UDCGUkraine Defence Contact Group) inne, die seit dem russischen Überfall auf die Ukraine die internationale Unterstützung für die Ukraine koordiniert.
Die in zahlreichen Auslandseinsätzen bewährte Zusammenarbeit der Bundeswehr mit den Streitkräften der USA und Kanadas setzt sich bei der Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke fort. Um Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit des Bündnisses zu demonstrieren, haben alle drei Staaten besondere Verantwortung für die Sicherheit osteuropäischer Verbündeter übernommen und Truppen entsandt. Die USA sind Führungsnation eines multinationalen Kampfverbandes in Polen, Kanada in Lettland und Deutschland in Litauen.
Zudem koordinieren Deutschland, Kanada und Großbritannien die Maßnahmen zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke gemeinsam mit Litauen, Estland und Lettland. Dabei geht es beispielsweise um den Austausch zu Manövern und Logistik. Die jeweiligen Verteidigungsministerinnen und -minister kommen dafür zusammen und stimmen die erforderlichen Maßnahmen aufeinander ab, genannt 3+3-Format. Dieses Format geht auf die Initiative Deutschlands zurück.
Auch im Rahmen von Übungen wie Air Defender 2023 oder Steadfast Defender in diesem Jahr arbeiten die Streitkräfte der drei Staaten eng zusammen. Steadfast Defender ist mit 90.000 Soldatinnen und Soldaten das größte NATONorth Atlantic Treaty Organization-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges. Geübt werden die Alarmierung nach dem Bündnisfall, die Vorbereitung auf den Einsatz, das Verlegen großer Truppenteile in die Einsatzräume und die Abwehr des Aggressors im Gefecht.
Die enge militärische Partnerschaft zwischen Deutschland und den USA und Kanada basiert auch auf der Truppenpräsenz. Mit 39.000 Soldatinnen und Soldaten ist Deutschland größter Stationierungsort für US-Streitkräfte in Europa. Bis 1993 hatte auch Kanada tausende Soldatinnen und Soldaten in Deutschland stationiert und damit Solidarität mit Deutschland in Zeiten der deutschen Teilung bewiesen.
Umgekehrt dienen auch Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in den USA und in Kanada. Das Bundeswehrkommando USA und Kanada ist zuständig für deutsche Bundeswehr-Angehörige an 49 Standorten in 22 US-Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen. Sie werden in den USA und Kanada ausgebildet, nehmen an Ausbildungsgängen der US- und der kanadischen Streitkräfte teil oder leisten ihren Dienst im Austausch in Einheiten und Verbänden der Verbündeten auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Gespräche mit Amtskollegen, Austausch mit den Vereinten Nationen und Kranzniederlegung in Washington – Impressionen der Reise in Bildern.
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