„Wir werden nicht aufhören, unsere tapferen ukrainischen Freunde in ihrem Kampf, ihr Land, ihre Heimat, ihre Freiheit und ihre Unabhängigkeit zu verteidigen, zu unterstützen. Wir stehen an eurer Seite, solange es dauert.“ Mit dieser Aussage sendete Verteidigungsminister Pistorius klare Worte anlässlich der Konferenz in Tallinn.
Die jährliche baltische Verteidigungskonferenz, abgekürzt ABCD (Annual Baltic Conference on Defence) genannt, wurde als Forum für Mitglieder der Sicherheits- und Verteidigungsgemeinschaft unter anderem aus Politik, Militär und Wissenschaft konzipiert. Die Themen behandeln Verteidigungsfragen, die für die NATONorth Atlantic Treaty Organization und die EUEuropäische Union von Bedeutung sind. Dabei dient die ABCD als Plattform, regionale und umfassendere transatlantische Anliegen bei Sicherheit und Verteidigung zusammenzubringen. Und so den baltischen Staaten die Möglichkeit zu bieten, sich mit Verbündeten und Partnern bei gemeinsamen strategischen Überlegungen auszutauschen. Die erste ABCD-Konferenz fand 2006 statt.
In seinen Ausführungen machte Boris Pistorius deutlich: „Deutschland übernimmt Verantwortung und Deutschland übernimmt eine Führungsrolle. Unsere Nachricht an unsere Freunde und Alliierten ist klar: Ihr könnt euch auf uns verlassen.“
In der Auflistung bisheriger Leistungen Deutschlands führte Pistorius die große Bandbreite an Waffen, Munition und Ausrüstung aus: Luftabwehrsysteme von Gepard über PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target bis hin zu IRIS-T, Panzer von Leopard über Marder bis hin zu Panzerabwehrsystemen, Panzerhaubitzen, Raketenwerfern, Drohnen und zwei Feldlazaretten.
„Unsere Unterstützung schließt das Training von ukrainischen Militärs in Deutschland ein: Bis zum Ende des Jahres werden rund 10.000 Unterstützungskräfte ihr Training bei uns abgeschlossen haben. Danke auch an die Partner, die ihr militärisches Ausbildungspersonal nach Deutschland geschickt haben. Unsere Freunde in der Ukraine haben uns mitgeteilt, dass diese Unterstützung ganz besonders geschätzt wird“, so Pistorius wörtlich.
Deutschland führe, so der Verteidigungsminister weiter, dieses Jahr die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force) an. Bis 2025 werde der größte Teil der Bundeswehrstreitkräfte unter NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kommando stehen. Davon rund 35.000 in den beiden höchsten Bereitschaftsstufen. Mit Blick auf die mehr als zehn Jahre währende Beteiligung Deutschlands am Air Policing sagte Pistorius: „Wir sind mit bedeutenden Beiträgen für die Sicherheit unserer Alliierten und der NATONorth Atlantic Treaty Organization als Ganzes engagiert. Effektive Abschreckung benötigt Übung und enge Zusammenarbeit. Genauso wichtig sind unsere gemeinsamen vereinten Fähigkeiten und das Streben nach Interoperabilität und interner Austauschbarkeit. Ich denke, die meisten von Ihnen stimmen zu, dass es da in Europa noch Luft nach oben gibt.“
Zum Abschluss seiner Rede noch einmal deutliche Worte des Verteidigungsministers: „Unsere gemeinsame Antwort auf Russlands Aggressionskrieg ist klar: Wir sind entschlossen. Unsere gemeinsamen Übungen, die vermehrte Präsenz unserer Truppen und Ausstattung allgegenwärtig entlang der Ostflanke und unser Versprechen, das neue NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kräftemodell vollständig zu implementieren, sendet eine einfache und klare Nachricht: Wir sind vereint. Und gemeinsam sind wir stark.“
Inhalte teilen via