Regelmäßig tauschen sich die Nationen, die am PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt Network of LogHubsLogistic Hubs teilnehmen, über ihre Fortschritte aus. Bei den sechsten Expertengesprächen konnten sie vor dem Hintergrund der deutschen EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft nun weitere Erfolge vermelden.
Für das Projekt Network of LogHubsLogistic Hubs wurden weitere Meilensteine erreicht: Fast alle Projektnationen haben schon einen LogHub. Das PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt hat seine Anfangsbefähigung in diesem Jahr erreicht. Nun wird der gemeinsame Weg zur Vollbefähigung bis 2024 beschritten. Zudem hat sich das Projekt bereits jetzt in der militärischen Praxis bewährt.
Das Projekt Network of LogHubsLogistic Hubs ist Teil der Ständigen Strukturierten Zusammenarbeit, kurz PESCOPermanent Structured Cooperation, und soll ein europaweites Netzwerk militärischer Logistikzentren schaffen. Eine Vernetzung bestehender Logistikzentren (Logistic Hubs) hilft den Streitkräften der EUEuropäische Union-Mitglieder, ein robustes Netzwerk aus einzelnen logistischen Knotenpunkten mit den Partnernationen zu knüpfen. Dies stärkt die Handlungsfähigkeit der EUEuropäische Union: Die Staaten können beispielsweise die Verlegung von Truppen und Material schneller und koordinierter umsetzen.
Derzeit nehmen 15 Nationen am PESCOPermanent Structured Cooperation-Projekt teil. Deutschland koordiniert es gemeinsam mit Frankreich und Zypern. Der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Volker Thomas, eröffnete die Expertengespräche und wertete gemeinsam mit seinen zyprischen und französischen Amtskollegen den Projektfortschritt aus. Bei den Expertengesprächen wechseln sich die Nationen, die das Projekt koordinieren, in der Gastgeberrolle ab. Deutschland hat die nunmehr sechste Gesprächsrunde geleitet.
„Lassen Sie uns gemeinsam feststellen: Das Projekt und das Netzwerk haben rechtzeitig ihre Anfangsbefähigung (Initial Operational Capability, IOC) erreicht“, so General Thomas. Unter deutscher Federführung wurde die erste Version des LogHub-Fähigkeitskatalogs veröffentlicht, in der Beiträge von bereits 13 Projektmitgliedern dargestellt sind.
Diese Projektnationen haben somit schon LogHubsLogistic Hubs. Die Slowakei folgt ihnen Ende November. Mitte des Monats wurde im hessischen Pfungstadt die Anfangsbefähigung des deutschen LogHubsLogistic Hubs offiziell erreicht. Darüber hinaus werde derzeit das konzeptionelle Rahmendokument fertiggestellt: In diesem werden Leitverfahren und Kriterien festgehalten.
Thomas appellierte: „Die zukünftige Nutzung des Netzwerks und der Hubs wird ein wichtiger Faktor für Relevanz und Glaubwürdigkeit sein. Lassen Sie uns daher den Weg zur Vollbefähigung (Full Operational Capability, FOC) im Jahr 2024 weiter ebnen.“ Ab 2024 soll dann in den LogHubsLogistic Hubs eine Zwischenlagerung, Vorausstationierung und werterhaltende Lagerung von Material möglich sein.
„Wir haben bereits vielversprechende Ergebnisse vor Ort gesehen, die sich mit der Bereitstellung von Logistikdiensten mithilfe von LogHubsLogistic Hubs befassen“, so der General. „Ich bin überzeugt, dass die Anwendungsfälle in hohem Maße zur Sichtbarkeit und Dynamik unseres gemeinsamen Bestrebens beigetragen haben.“ Den ersten Praxisfall gab es bereits im November 2019: Hier wurden der litauische und der deutsche LogHub genutzt, und auch Belgien und die Niederlande nahmen daran teil. So konnte die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Operation Enhanced Forward Presence im Baltikum direkt unterstützt werden.
Seine zweite Bewährungsprobe bestand das Projekt im August und September dieses Jahres bei der logistischen Unterstützung der Forward Air Policing Mission der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Die Mission soll den Schutz der Integrität des baltischen Luftraums gewährleisten und die Flugsicherheit im angrenzenden internationalen Luftraum über der Ostsee erhöhen. Zur Versorgung der Mission diente der polnische LogHub in Kutno als temporärer Lagerort. Er bot laut Thomas „beispielhafte Umladedienste“ und allgemeine Unterstützung. Die LogHubsLogistic Hubs sollen künftig die logistische Unterstützung bei Übungen und im Zuge von EUEuropäische Union-, NATONorth Atlantic Treaty Organization- oder UNUnited Nations-Operationen anteilig übernehmen.
Die virtuellen Gespräche waren so gestaltet, dass die Projektarbeit mit den teilnehmenden Nationen multilateral abgestimmt und vorangebracht werden konnte. Thomas würdigte am Ende der virtuellen Gespräche nochmal die deutsche Federführung im Projekt und die laufende deutsche EUEuropäische Union-Ratspräsidentschaft. Sein Appell an alle am Projekt Beteiligten: „Bitte setzen Sie die etablierte Zusammenarbeit fort und bewahren Sie auch den positiven Geist dieses Projekts, um die logistische Zusammenarbeit in Europa zu verbessern.“
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