Am 16. Februar fand die dritte Sitzung des Steuerungsboards Cyber- und Informationsraum im Verteidigungsministerium statt. Die Akteure, die am Aufbau des neuen Organisationsbereichs CIRCyber- und Informationsraum beteiligt sind, tauschten sich über die Themen „Karrierepfade und attraktive Laufbahnen“ sowie die „Beschleunigung des Planungs- und Beschaffungsprozesses“ aus.
Der künftige Inspekteur, Generalmajor Ludwig Leinhos, gab einen „Sachstand, was wir in den letzten rund vier Monaten seit dem letzten Steuerungsboard zusammen mit Ihnen allen geleistet haben, um den neuen Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum modern auszuplanen und zeitgerecht aufstellen zu können“. Im Anschluss sprach er mit den Teilnehmern über die unterschiedlichen Handlungsstränge beim Aufbau des neuen Bereichs, insbesondere über den Personalbedarf und den Planungs- und Beschaffungsprozess.
Die ITInformationstechnik-Spezialisten, die im künftigen Bereich arbeiten sollen, werden auch in der Wirtschaft dringend gesucht. Dem Konkurrenzkampf muss sich die Bundeswehr stellen, um im Cyber- und Informationsraum gut aufgestellt zu sein. „Oberstes Ziel muss es sein, unsere Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen“, so Oberst Stephan Abel vom Aufbaustab CIRCyber- und Informationsraum. „Deshalb haben wir mehrere Ideen entwickelt, wie wir die dringend benötigte Fachexpertise im CIRCyber- und Informationsraum bekommen.“
Zunächst sollen die internen Kompetenzen – bereits jetzt arbeiten über 20.000 ITInformationstechnik-Spezialisten in der Bundeswehr – besser ausgeschöpft werden. „Mit der Entwicklung von Testverfahren und der Etablierung eines Pools an Beschäftigten mit Potential für spezialisierte Verwendungen könnte geeignetes Personal innerhalb der Bundeswehr – in enger Abstimmung mit der Personalführung gezielter identifiziert und genutzt werden“, so Abel weiter. Wissenschaftliche Expertise könnte durch nebenberufliche Promotionsstipendien gefördert werden.
Der hohe Bedarf an Spezialisten kann nicht allein durch internes Personal gedeckt werden. Mit einem flexibleren Seiteneinstieg und einem gesteuerten Personal- und Informationsaustausch mit externen Stakeholdern gibt es erste Ideen, um neue Kompetenzen zu erschließen und bestehende Netzwerke auszubauen.
Im Cyber- und Informationsraum wandelt sich nicht nur das Fachwissen in einer enormen Geschwindigkeit. Mindestens ebenso schnell verändert sich die technische Ausstattung. Die Planungs- und Beschaffungsprozesse in der Bundeswehr müssen flexibler werden, um eine moderne technische Ausstattung im Bereich CIRCyber- und Informationsraum und in der Bundeswehr zu gewährleisten.
„Der Innovationszyklus im Bereich der ITInformationstechnik-Ausstattung liegt anders als bei komplexen Waffensystemen häufig nur bei rund zwei Jahren“, sagt Brigadegeneral Michael Färber von der neuen Abteilung Cyber/Informationstechnik im BMVgBundesministerium der Verteidigung. Deshalb müssten die Prozesse vereinfacht und verschlankt werden. „Nur so können wir es schaffen, jedem einzelnen Soldaten modernes ITInformationstechnik-Gerät zur Verfügung zu stellen und am Puls der Zeit zu bleiben“.
Ein wichtiger Schritt ist bereits gemacht: Mit der Aufstellung der ministeriellen Abteilung CITCyber- und Informationstechnik im Oktober 2016 ist die Entscheidungsverantwortung für bestimmte ITInformationstechnik-Projekte auf den neuen Abteilungsleiter übertragen worden. Außerdem übernimmt die Abteilung die Fachaufsicht über diese Projekte.
Bei der Infrastruktur ist bereits vieles geschafft, um den künftigen Angehörigen in Bonn eine neue dienstliche Heimat bieten zu können. „Zur Zeit finden umfangreiche Maßnahmen hinsichtlich der militärischen Sicherheit und der ITInformationstechnik-Infrastruktur statt“, so Leinhos. „Wir freuen uns, pünktlich Anfang April unseren Angehörigen des Kommandos CIRCyber- und Informationsraum ein attraktives Arbeitsumfeld bieten zu können.“
Bei der Corporate Identity sind erste Weichen gestellt: „Wir haben zehn Workshops mit mehr als 300 Angehörigen der zukünftigen Dienststellen des Organisationsbereiches zum Thema Identität und Kultur durchgeführt“, so Leinhos. Es sei deutlich geworden, dass vor allem junge Mitarbeiter identitätsstiftende Merkmale fordern. „Deshalb haben wir neben der Einführung gemeinsamer Leitsätze auch die Einführung eines Baretts mit einem eigenen Barettabzeichen beantragt“, erklärt der künftige Inspekteur. „Dieses soll ein sichtbares Zeichen der neuen Dimension CIRCyber- und Informationsraum werden und als Signal des Aufbruchs wirken.“
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