Grünes Licht vom Haushaltsausschuss des Bundestages: Die Soldatinnen und Soldaten sollen neue Zelte für Einsatz und Übungen sowie mehr Maschinengewehre erhalten. Für die Flugzeuge des Typs C-130J wollen Deutschland und Frankreich Ersatzteile gemeinsam beschaffen.
Im Einsatz oder auf Übungen werden sie gebraucht – weltweit und unabhängig von jeder Infrastruktur. Die Rede ist von Zelten, die den Soldatinnen und Soldaten manchmal nur wenige Stunden, oft aber auch für mehrere Wochen ein Dach über dem Kopf bieten.
Dafür will die Bundeswehr nun einen Rahmenvertrag über Konzeption, Herstellung und Lieferung eines modular aufgebauten Zeltsystems schließen. Bis zu 19.000 Gesamtsysteme können daraus innerhalb von sieben Jahren bestellt werden. Zunächst werden 3.255 Systeme für rund 13 Millionen fest beauftragt. Diese soll die Truppe 2022 und 2023 bereits für die schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization, die VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023, nutzen können. Insgesamt sind rund 83 Millionen Euro für den Rahmenvertrag veranschlagt.
Das neue System besteht aus verschiedenen Bausteinen. Neben den Kernbausteinen und Produkten für Unterkunft, Verpflegung sowie Sanitär und Hygiene soll es auch einen Ergänzungsbaustein für die Unterkunft geben. Mit diesem werden mehrere Unterkunftszelte verbunden und ein Aufenthaltsraum für die Soldatinnen und Soldaten geschaffen.
Aber auch Umweltschutz wird in dem System mitgedacht. Es ist ein Baustein für die Abfallsammlung vorgesehen. Die mobile Feldküche soll die „Bewegliche Unterbringung Einsatz Streitkräfte“ ergänzen.
Schnell und beweglich müssen die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und auf Übungen sein. Das gilt auch für die Unterbringung. Oft bleiben nur wenige Stunden für die Rast, bis die Einheit weiterzieht. Gerade zu Beginn von Einsätzen müssen an einem Ort aber auch mehrere Tage oder gar Wochen verbracht werden, bis ein Feldlager aufgebaut oder dauerhafte Infrastruktur nutzbar ist.
Die neue modulartige Ausstattung bietet der Truppe eine an verschiedene Umweltbedingungen anpassbare Unterkunft. Erholsamere Ruhephasen und bessere hygienische Bedingungen stärken physische und psychische Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten. Diese ist entscheidend für Durchhaltefähigkeit und Kampfkraft der Truppe, die damit gestärkt wird.
Wenn die Transall außer Dienst gestellt wird, soll eine gemeinsam mit Frankreich betriebene Lufttransportstaffel notwendige Fähigkeiten beim geschützten taktischen Lufttransport gewährleisten. Bereits seit 2018 sind dafür Maschinen des Typs C-130J Super Hercules geplant. Die Flugzeuge beschafft die US-Regierung. Nun soll die Ersatzteilbeschaffung aus dem ursprünglichen Vertrag herausgelöst werden. Da zeitgleich auch ein höherer Bedarf an Ersatzteilen gedeckt wird, wird der neue Vertrag zusätzliche 50 Millionen Euro umfassen.
Künftig soll Frankreich die Ersatzteile, Ausrüstungskomponenten, Bodendienstgeräte und industriellen Unterstützungsleistungen für die sechs geplanten deutschen Maschinen beschaffen. Da Frankreich bereits Flugzeuge dieses Typs betreibt, verspricht sich die Bundeswehr eine effizientere Versorgung. Ziel ist bei der gemeinsam zu betreibenden Lufttransportstaffel, die Ressourcen durch ein gemeinsames Flottenmanagement bereitzustellen und zu bewirtschaften.
Das MG5 löst derzeit das MG3 als Maschinengewehr ab. Soldatinnen und Soldaten setzen es beim auf- und abgesessenen Kampf oder integriert in Waffenstationen ein – bei Tag und Nacht. Ab diesem Jahr soll die Truppe über 10.000 weitere Maschinengewehre und zugehöriges Zubehör zur umfassenden Deckung des strukturellen Bedarfs erhalten. Dazu soll der bestehende Rahmenvertrag mehr als verdoppelt werden.
In weiteren Verträgen will die Bundeswehr ergänzende Ausrüstung für Ausbildung und Übung, Transport- und Lagerbehälter sowie Videoendoskope für die Überprüfung der Waffen beschaffen.
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