Für rund 13 Milliarden Euro wird die Bundeswehr kräftig investieren. Die Marine bekommt vier Mehrzweckkampfschiffe. Der Eurofighter wird mit neuen Radargeräten ausgestattet. Im Herkules-Folgeprojekt soll die BWI als Inhouse-Dienstleister den ITInformationstechnik-Betrieb für den Geschäftsbereich BMVgBundesministerium der Verteidigung für weitere vier Jahre gewährleisten.
Für rund 5,6 Milliarden Euro beschafft die Bundeswehr vier Mehrzweckkampfschiffe 180 (MKSMehrzweckkampfschiff 180) inklusive Landanlagen für die Ausbildung. Die Bundeswehr hält sich im Vertrag eine Option zur Beschaffung zwei weiterer Schiffe offen. Die Besonderheit an den MKSMehrzweckkampfschiff 180 ist, dass sie sowohl für die Luftabwehr als auch für die Über- und Unterwasserseekriegsführung ausgerüstet sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Fähigkeit zur Bekämpfung von U-Booten.
Gleich vier Verträge mit einem Gesamtvolumen von rund 2,8 Milliarden Euro darf die Bundeswehr für neue Radartechnik beim Eurofighter schließen. Das Geld ist zum einen für die Beschaffung modernster Radargeräte mit elektronischer Strahlschwenkung geplant. Zum anderen sollen Mehrkanalempfänger zur Ausschöpfung des Leistungspotenzials dieser zukunftsweisenden Technologie entwickelt und in den Eurofighter integriert werden. Die Beschaffung der bereits entwickelten Radar-Hardware soll parallel zur Entwicklung der finalen Software verlaufen. Mitte der 2020er Jahre soll das neue Radarsystem dann mit allen Fähigkeiten zur Verfügung stehen.
Das dann technologisch zeitgemäße Radarsystem besitzt verbesserte Detektions- und Identifikationsmöglichkeiten bei gleichzeitig höherer Störfestigkeit. Dadurch können die Pilotinnen und Piloten im Eurofighter Luft-Luft- und Luft-Boden-Ziele nicht nur besser entdecken und verfolgen. Es können auch mehrere Ziele gleichzeitig und unabhängig voneinander verfolgt werden. Das neue Radarsystem ist ein wichtiger Beitrag zur Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit des Eurofighters.
Der Leistungsvertrag mit der BWI soll um vier Jahre verlängert werden. Es handelt sich hierbei um die Fortführung des Betriebs der administrativen Informations- und Kommunikationstechnik der Bundeswehr. Der Vertrag wird ein Finanzvolumen von rund 4,6 Milliarden Euro umfassen. Mit der Laufzeitverlängerung geht auch eine längerfristige Planungssicherheit für die BWI, die zu einem ITInformationstechnik-Systemhaus für die Bundeswehr weiterentwickelt werden soll, und das dort beschäftigte Personal einher. Dadurch erhält das Personal der BWI eine Beschäftigungsperspektive, die auch für die Personalgewinnung eine wesentliche Rolle spielt. Dies unterstützt das Ziel des Unternehmens, die betrieblichen Leistungen, soweit dies wirtschaftlich sinnvoll ist, weitgehend mit eigenem Personal zu erbringen und den Anteil an Fremdleistungen zu reduzieren. Für die Bundeswehr bedeutet dies auch, dass der eingeschlagene Weg der Digitalisierung fortgeführt werden kann. Weiterhin kann sich die Bundeswehr dadurch mit ihrem eigenen ITInformationstechnik-Personal weitgehend auf die militärischen Kernaufgaben konzentrieren.
Die am 17. Juni vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossenen Vorhaben mit einem Volumen von insgesamt rund 13 Milliarden Euro wurden als 25-Millionen-Euro-Vorlagen vorgelegt. Unter diesen Begriff fallen alle Beschaffungs- und Entwicklungsprojekte der Bundeswehr ab einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro. Diese bedürfen vor Vertragsschluss der gesonderten Zustimmung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages.
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