Das BMVgBundesministerium der Verteidigung beabsichtigt, drei Verträge mit einem Volumen von mehreren hundert Millionen Euro mit Airbus zu schließen. Die Auslieferung der verbleibenden A400M wird neu ausgeplant, bei weiteren Transportflugzeugen wird ein Fähigkeitszuwachs vorgenommen als auch ein erweitertes Selbstschutzsystem integriert.
Für die Bundeswehr ist das Geld gut investiert. Es bedeutet eine erhöhte Planungssicherheit für die Auslieferung und den Fähigkeitsaufwuchs, was der Truppe zu Gute kommt.
In 2017 hat der Hersteller Airbus die am A400M beteiligten Nationen über hohe technische und wirtschaftliche Risiken im Projekt informiert, die ein Festhalten am bisherigen Auslieferungs- und Nachrüstplan sowie die vorgesehene Fähigkeitsentwicklung unmöglich mache.
Nach Verhandlungen einigten sich alle Programmnationen Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg, Spanien und die Türkei mit dem Hersteller das Programm neu auszurichten und die Planung an die Projektrealität anzupassen.
Es wurde vereinbart, die komplette Auslieferung um sechs Jahre zu strecken. Statt bisher 2020 sollen alle Maschinen nun bis 2026 ausgeliefert werden. Im Gegenzug wurde ein detaillierter Abmahnprozess definiert, wenn die Maschinen verspätet oder nicht vollständig ausgeliefert werden sollten. Dies erhöht den Anreiz für den Hersteller, die verbleibenden Entwicklungsschritte nunmehr pünktlich umzusetzen.
Parallel wurde ein verbindlicher Triebwerksstandard mit verbesserten Propellergetriebe und verbesserten Drehmomentsensoren definiert. Alle A400M, die ab Juli 2022 ausgeliefert werden, sollen ab Werk über Triebwerke mit diesem Standard verfügen.
Alle weiteren Nachrüstaktivitäten für die gesamte deutsche A400M Flotte sollen bis zum April 2027 abgeschlossen sein. Dazu sollen die einzelnen Flugzeuge maximal zwei Mal zu Airbus ins Werk nach Manching, Sevilla oder Madrid. Kleinere Nachrüstaktivitäten sollen direkt im Verband durchgeführt werden.
Insgesamt 13 logistische Airbus A400M sollen durch zusätzliche Ausstattungskomponenten in eine taktische Version umgebaut werden. Acht davon sollen im Rahmen der Serienproduktion aufgerüstet und zwischen November 2022 und Februar 2026 ausgeliefert werden.
Das BMVgBundesministerium der Verteidigung beabsichtigt zudem mit der Airbus Defence and Space GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung (ADS) einen Vertrag über die Beschaffung der Selbstschutzausrüstung „Directed Infrared Counter Measures“ (DIRCM) mit einem Finanzvolumen von rund 270 Millionen zu schließen.
Von dem Geld sollen insgesamt 24 A400M der taktischen Version zusätzlich zur bestehenden Selbstschutzausrüstung mit einem System zur Abwehr störresistenter Flugkörper ausgerüstet werden.
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