Das Verteidigungsministerium hat den Nachhaltigkeitsbericht 2022 veröffentlicht. Aus dem Bericht geht hervor, dass die Bundeswehr ihre Beiträge zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele weiter intensivieren konnte – trotz ihres Einsatzes zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und obwohl sie aufgrund ihrer Bündnisverpflichtungen stark gefordert ist.
Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 deckt den Zeitraum 2020 bis 2021 ab und folgt damit dem 2020 veröffentlichten Bericht für die Jahre 2018 und 2019. Mit seinen regelmäßig erscheinenden Berichten informiert das Verteidigungsministerium das Parlament und die Öffentlichkeit über die Fortschritte auf dem Weg zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Entsprechend orientiert sich auch der aktuelle Bericht an den 17 globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung – der Agenda 2030.
Diese Agenda 2030 wurde 2015 von der Weltgemeinschaft beschlossen, um die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu bewahren. Sie umfasst sowohl ökonomische und ökologische als auch soziale Aspekte. Wie Deutschland die Ziele der Agenda 2030 erreichen wird, hat die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Darin wurde auch festgelegt, dass die Ressorts der Bundesregierung über ihre Aktivitäten zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele berichten. Kürzlich hat das Bundeskabinett mit einem Grundsatzbeschluss zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie die Ziele der von den Vereinten Nationen festgelegten Agenda 2030 bekräftigt.
Nachhaltige Entwicklung geht weit über naheliegende Themen wie Ressourcenschonung oder Klima- und Umweltschutz hinaus. Unsere Aufmerksamkeit richtet sich dabei nicht nur auf den Schutz unserer Lebensgrundlagen, sondern auch auf strategische Aspekte, beispielsweise eine größere Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen. Für die Bundeswehr insgesamt gilt: Nachhaltiges Handeln stärkt unsere nationale Souveränität und steht nicht im Widerspruch zur Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte.Verteidigungsministerin Christine Lambrecht
Zum Erreichen eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung trägt die Bundeswehr schon allein durch ihren Auftrag bei: Sie sichert den Frieden. Die Bundeswehr schützt Deutschland und seine Verbündeten und beteiligt sich in Auslandseinsätzen an Stabilisierungsmissionen. Frieden ist eine unabdingbare Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand. Kriege und Konflikte wirken dem entgegen. Sie verschlechtern die langfristigen Lebensbedingungen, vernichten Ressourcen und treiben Menschen zur Flucht.
Zwar sind durch die Erfüllung der Bündnisverpflichtungen, durch das Engagement der Bundeswehr im Kampf gegen Corona sowie durch kältere Winter die CO2Kohlendioxid-Emissionen im Geschäftsbereich des Verteidigungsministeriums gestiegen, aber der positive Trend ist weiterhin eindeutig: Gegenüber 2005 – seitdem werden die Werte für Mobilität und Liegenschaften erfasst – hat die Bundeswehr 2021 ihren CO2Kohlendioxid-Ausstoß um 35,7 Prozent gesenkt.
Dieser Beitrag wird nicht dargestellt, weil Sie X in Ihren Datenschutzeinstellungen deaktiviert haben. Mit Ihrer Zustimmung aktivieren Sie alle X Posts auf bmvg.de.
Das Engagement für den Klimaschutz wird noch weiter intensiviert. Verteidigungsministerin Lambrecht sagt: „Der Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung bietet aufgrund seiner Größe mit circa 265.000 Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, rund 800 Dienststellen und circa 1.500 Liegenschaften besondere Möglichkeiten, einen relevanten Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten und als Vorbild und Multiplikator zu wirken.“ So soll bis Ende 2024 der gesamte aus dem Stromnetz bezogene Bedarf für die Liegenschaften der Bundeswehr zu 100 Prozent mit Ökostrom gedeckt werden. Im Bereich der Mobilität wurden ebenfalls enorme Fortschritte erzielt. Bis Ende 2021 verfügte die Bundeswehr bereits über 569 handelsübliche Elektrofahrzeuge. Die Lade-Infrastruktur für die Elektromobilität wird weiter ausgebaut. Über die bereits existierenden 340 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge hinaus sollen weitere 2.700 bis 2025 installiert werden. Zudem wird in der Bundeswehr zu synthetischen Kraftstoffen zur möglichen Verwendung in militärischen Fahrzeugen geforscht.
Der Nachhaltigkeitsbericht des BMVgBundesministerium der Verteidigung beschreibt auch die strategische Dimension nachhaltigen Handelns. So seien die sicherheitspolitischen Auswirkungen des Klimawandels bereits sichtbar. Die Folgen der sich verändernden klimatischen Bedingungen führen zu Spannungen. Ein Beispiel dafür sei die Arktis.
Für die Streitkräfte selbst hat das Thema Nachhaltigkeit ebenfalls eine strategische Komponente. Eine effiziente Energieversorgung und geringer Energieverbrauch sparen nicht nur Haushaltsmittel: Sie reduzieren auch Abhängigkeiten bei der Energieversorgung und machen die Streitkräfte durchhaltefähiger und resilienter.
Inhalte teilen via