Die Weltpolitik sieht sich mit einem doppelten Phänomen konfrontiert: Zum einen wird der Westen weniger westlich, zum anderen die Welt insgesamt. Verliert also der Westen seine Fähigkeit, als ordnungspolitischer Akteur zu agieren? Und: Was bedeutet das für die Interessen Deutschlands und die geopolitische Rolle Europas? Das sind die Kernfragen des Munich Security Report 2020.
Mit „Westlessness“ ist der weltweite sinkende westliche Einfluss gemeint. Dabei wird „Westen“ nicht geografisch verstanden, sondern als eine Wertegemeinschaft, die auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Marktwirtschaft basiert. Zur Problematik der „Westlessness“ äußern sich im Report unter anderem die Präsidenten Deutschlands, Frankreichs, der USA und Russlands. Der Munich Security Report 2020 beschreibt die Instabilität des Mittelmeerraumes, den Rückzug der USA aus Krisenregionen, die Handlungsunfähigkeit Europas. Das Augenmerk legt der Report gleichermaßen auf die Situation in den USA, China, Russland und Europa.
Die größte Herausforderung für die transatlantische Partnerschaft sieht der Munich Security Report 2020 in einer gemeinsamen Strategie und Antwort auf eine Ära der Großmachtrivalität. Durch den Rückzug des Westens würde das so entstandene Vakuum von Russland und regionalen Mächten wie der Türkei oder dem Iran gefüllt. Dazu kommt die neue Stärke Chinas. Entsprechend beschäftigt sich der Munich Security Report 2020 damit, wie Europa „weltpolitikfähig“ gemacht werden könnte.
Neben primär militärischen Aspekten beschäftigt sich der diesjährige Security Report auch mit Fragen der Technologie und Innovation, des Klimawandels, des Rechtsextremismus und Sicherheit im Weltall. So wird ein Verhaltenskodex im All ebenso thematisiert wie der Zusammenhang zwischen Erderwärmung und Friedensmissionen.
Der Munich Security Report enthält neu erschienene, bisher unveröffentlichte Daten und Analysen zu ausgewählten geografischen und thematischen Schwerpunkten. Damit ist die Reportserie Impulsgeber und wichtige Ressource für Sicherheitsexperten, die internationale Medienlandschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit weltweit. Auf Twitter kann der Bericht unter dem Hashtag #MSCreport diskutiert werden.
Natürlich werden auch weitere aktuelle Konflikte debattiert. Die International Crisis Group veröffentlicht jedes Jahr eine Liste von zehn Konflikten, die es intensiv zu beobachten gilt. Für 2020 stehen auf der Liste unter anderem Afghanistan, Jemen, Äthiopien, Libyen und die Spannungen zwischen den USA und Iran sowie zwischen den USA und Nordkorea.
Für den Munich Security Report hat die Münchner Stiftung Sicherheitskonferenz mit international renommierten Partnerinstitutionen zusammengearbeitet. Dazu gehören das International Institute for Strategic Studies (IISSInternational Institute for Strategic Studies), Pew Research Center, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLRDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Oxford Economics, das Centre for International Security at the Hertie School, McKinsey & Company, das Mercator Institute for China Studies (MERICSMercator Institute for China Studies), das Center for Research on Extremism at the University of Oslo (C-REXCenter for Research on Extremism at the University of Oslo) und das Potsdam Institute for Climate Impact Research (PIKPotsdam Institute for Climate Impact Research).
Den vollständigen Munich Security Report 2020 finden Sie hier zum Download. |
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