Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr britischer Amtskollege Gavin Williamson haben das Joint Vision Statement unterzeichnet. Die Ministerin sagte: „Das ist ein ausgesprochen wichtiger Moment.“
Die bilaterale Erklärung zur engeren Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik signierten von der Leyen und Williamson bei Besuchen des Panzerbataillons 130 in Minden und der Panzerbrigade 21 Lipperland in Augustdorf.
Dort sagte Ursula von der Leyen, mit dieser Unterzeichnung sei der feste Wille verbunden, dass deutsche und britische Streitkräfte in Zukunft noch enger zusammenarbeiten wollten. Die Streitkräfte der Bundeswehr unterhalten bereits seit den 70er-Jahren eine enge und vertrauensvolle Kooperation mit britischen Einheiten.
Das Joint Vision Statement ist eine gemeinsame politische Erklärung, ein sogenannter „Letter of Intent“. Diesen empfingen die Ministerin und ihr britischer Amtskollege in Augustdorf aus den Händen des deutschen Heeressoldaten Hauptfeldwebel Dominik Weinbrandt und des britischen Soldaten Sergant Curt Wolfe.
Ursula von der Leyen machte deutlich, es gehe darum, Bewährtes fortzusetzen und auszubauen. Das sei der Geist, mit dem Europa auch in Zeiten des Brexit gestärkt werde. Das sei der Geist des gerade unterzeichneten Joint Vision Statements. Dieses steckt als übergeordnetes Dokument den Rahmen für weitere gemeinsame Projekte ab.
Und so setzten die Ministerin und ihr britischer Amtskollege mit der Unterzeichnung des Joint Vision Statements ein deutliches Signal zur Intensivierung der Kooperation in Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Gavin Williamson betonte, es sei ihm eine große Ehre, mit Ursula von der Leyen vor Ort zu sein. In einer Welt, die immer komplexer und auch gefährlicher werde, erinnerte der britische Verteidigungsminister an die langjährigen engen Beziehungen beider Staaten im Rahmen der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Die Felder der deutsch-britischen Zusammenarbeit umfassen das gesamte Spektrum bilateraler Militärkooperation. So etwa die Verbesserung der Interoperabilität beider Streitkräfte, eine Vertiefung der Kooperation bei der Zukunfts- und Fähigkeitsentwicklung sowie eine noch intensivere Ausbildungs- und Übungskooperation. Darüber hinaus tragen regelmäßige bilaterale Treffen auf unterschiedlichen Ebenen zum Ausbau der Zusammenarbeit bei. So etwa bei der Implementierung von Austauschoffizieren. Die Kooperation wird von Jahr zu Jahr fortgeschrieben. So auch in den Bereichen strukturierter Dialog, Einsätze Heer, Luftwaffe und Marine sowie auf den Feldern Unterstützung, Sanität, Doktrinen, Konzepte und Cyber.
Die Ministerin und ihr britischer Amtskollege hoben besonders die intensive Zusammenarbeit im Bereich Cyber hervor. Beim Schutz der Netze gelte es, in Zukunft noch enger zusammenarbeiten, sagte Ursula von der Leyen. Sie erinnerte daran, dass die auf diesem Übungsplatz fahrenden Panzer „rollende Software“ seien. Diese gelte es gemeinsam zu schützen vor fremdem Hacking. Die britischen Freunde seien im Bereich der Cyber-Abwehr exzellent aufgestellt. Gavin Williamson unterstrich, Cyber kenne keine Grenzen. Deshalb sei die bilaterale Kooperation so wichtig.
Die Ministerin betonte: Gerade in Zeiten des Brexit sei es wichtig, dass die Partner Deutschland und Großbritannien aus tiefster Überzeugung sagen könnten, dass sie keinen Unterschied machten bei ihrer Zusammenarbeit. Hier sei die NATONorth Atlantic Treaty Organization ein Sicherheitsgarant für die bewährte und erprobte Kooperation. Ursula von der Leyen kam in diesem Kontext auch auf die verstärkten europäischen Verteidigungsinitiativen zu sprechen, so etwa bei PESCOPermanent Structured Cooperation. Auch hier sei ihr an der Zusammenarbeit mit Drittstaaten weiterhin gelegen, auch mit Großbritannien nach dem Brexit.
Auf dem Truppenübungsplatz Sennelager bei Augustdorf führten deutsche und britische Kräfte im Beisein von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihres britischen Amtskollegen Gavin Williamson ein gemeinsames Verteidigungsszenario vor. Diese Vorführung stand beispielhaft für die Zusammenarbeit des deutschen Heeres mit den britischen Verbänden und darüber hinaus für die enge und vertrauensvolle Kooperation beider Streitkräfte insgesamt. Kanonendonner und MG-Feuer bei Übung Rauchschwaden zogen über den Truppenübungsplatz Sennelager. Kanonendonner und MG-Feuer zerrissen die Luft. Von deutscher Seite kamen der Schützenpanzer Marder, das gepanzerte Transportkraftfahrzeug Boxer, der Transportpanzer Fuchs sowie das geschützte Einsatzfahrzeug Eagle zum Einsatz. Von britischer Seite wurden der Kampfpanzer Challenger 2 und der Schützenpanzer Warrior bei der dynamischen Vorführung vorgeführt. Es kam auf die beidseitige Abstimmung, Geschwindigkeit und Präzision der Kräfte an. Insgesamt 100 deutsche und britische Soldatinnen und Soldaten präsentierten auf der Schießbahn Bravo ihre militärischen Fähigkeiten. Die Ministerin und ihr britischer Amtskollege fühlten sich im Kreise ihrer Soldatinnen und Soldaten sichtlich wohl. Nach der Vorführung sagte Ursula von der Leyen an die Adresse der Streitkräfte beider Länder: „Nice to meet you. It was great.“ Schulter an Schulter hätten sie diese anspruchsvolle Übung gemeistert. Gemeinsam ein Gefecht dargestellt |
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Die britischen Streitkräfte beabsichtigen, den Truppenübungsplatz Sennelager auch nach dem Abzug ihrer Kampftruppenverbände aus Paderborn über das Jahr 2019 hinaus weiter zu nutzen. Auch die Bundeswehr wird auf dem Platz weiter üben. Sennelager ist der größte britische Übungsplatz außerhalb Großbritanniens. Standort mit Zukunft Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen machte beim gemeinsamen Besuch mit ihrem britischen Amtskollegen Gavin Williamson deutlich, Sennelager besteche durch seine Infrastruktur und die hervorragenden Ausbildungs- und Übungsmöglichkeiten auf über 11.000 Hektar. Sie sagte: Die klare Entscheidung zur Weiternutzung sei eine ausgezeichnete Nachricht. Rund 46 Millionen Euro seien in den Standort investiert worden. „Dieser Standort hat Zukunft“, erklärte sie an die Adresse der Region. Umfangreiche Übungsmöglichkeiten |
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