Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr und Vertretern der Rüstungskonzerne Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall ein Statement zur Zukunft des Schützenpanzers Puma abgegeben. Im Zuge der Aufarbeitung von Ausfällen an 18 Panzern dieses Typs sagte Lambrecht: „Das Heer steht zum Puma.“
Ende 2022 hatte eine Kompanie des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen mit ihren Puma-Schützenpanzern eine mehrwöchige Übung im Schießübungszentrum des Heeres in Munster absolviert. Die Kräfte waren für die VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 vorgesehen. Dabei war es zum Ausfall aller 18 Puma-Schützenpanzer gekommen. Sie werden deshalb in der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 bis auf Weiteres durch Schützenpanzer Marder ersetzt.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht war es wichtig zu betonen, dass die Bundeswehr trotz der Ausfälle an den Pumas ihren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verpflichtungen für die VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 (Very High Readiness Joint Task Force) nachkomme. Das bewährte System Schützenpanzer Marder sei als Alternative vorgehalten worden und stehe jetzt zur Verfügung.
Die von der Ministerin nach den Ausfällen der Pumas umgehend geforderte Aufklärung ist unterdessen größtenteils erfolgt. In einem Kraftakt konnten Bundeswehr und Industrie gemeinsam die meisten Schäden innerhalb kürzester Zeit beheben. Das Ergebnis: 17 von 18 Puma-Schützenpanzer wurden bis Jahresende repariert. Die Analyse der Ausfälle und die Reparaturen an den defekten Puma-Panzern wurde durch die zuständigen Stellen des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) und der Bundeswehr, der Heeresinstandsetzungslogistik (HILHeeresinstandsetzungslogistik) und der Industrie durchgeführt. Die Ministerin betonte am 13. Januar bei ihrem Statement im BMVgBundesministerium der Verteidigung: „Es war wichtig, dass schnellstmöglich reagiert wird.“ Auf Dauer gehe es darum, dass der Puma ein verlässliches System werde. „Wir brauchen ein verlässliches System“, unterstrich Christine Lambrecht.
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Ergebnisse der Schadensanalyse erörterten Ministerin Lambrecht und der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, in einem Spitzengespräch unter anderem mit den Vorständen der Rüstungskonzerne Krauss-Maffei Wegmann, Ralf Ketzel, und Rheinmetall, Armin Papperger, in einem umfassenden und offenen Austausch. Jeder nehme seine Hausaufgaben mit, um die Zukunft der Puma-Schützenpanzer in der Bundeswehr gemeinsam erfolgreich zu gestalten, so die Ministerin.
Die Ministerin nahm vor allem die Belange der Truppe in den Blick. Sie habe vom Inspekteur des Heeres das klare Signal erhalten: „Das Heer steht zum Puma“, sagte Lambrecht. Aber es gebe viel zu tun. „Wir müssen bei der Logistik deutlich besser werden“, forderte sie. Auch die Ausbildung der Soldatinnen und Soldaten müsse besser werden. Die Truppe solle den Schützenpanzer Puma verlässlich nutzen können. An einem funktionierenden System habe schließlich auch der Steuerzahler ein Interesse. Sie vertrete auch die Interessen des Steuerzahlers, sagte Lambrecht.
Die Ministerin machte deutlich, dass sie eine ganz klare Erwartungshaltung habe. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Industrie alles daran setzen werde, den Puma zu stabilisieren und die Einsatzbereitschaft zu erhöhen. Die Industrie werde ihren Beitrag dazu leisten, aber auch die Bundeswehr. „Das gehen wir gemeinsam an“, sagte Lambrecht.
An der weiteren Entwicklung orientiere sich dann, wie es beim Projekt Puma weitergehe. Dieser Prozess sei noch nicht am Ende. Angesichts der Ausfälle hatte die Ministerin die Beschaffung des zweiten Loses von 111 neuen Puma-Panzern an technische Verbesserungen durch die Industrie geknüpft. Diese Bedingung unterstrich sie am 13. Januar ausdrücklich nochmal.
Der Generalinspekteur der Bundeswehr betonte, das deutsche Heer habe dringenden Bedarf am Schützenpanzer Puma. Die Truppe habe weiterhin großes Vertrauen in das Gesamtsystem Puma, bekräftigte auch General Zorn. Der Übergang vom Schützenpanzer Marder zum Puma in Kombination mit dem „Infanteristen der Zukunft“ sei ein technologischer Quantensprung mit ganz erheblichen Verbesserungen für das „System Panzergrenadiere“.
General Zorn zeigte sich überzeugt, dass die aufgetretenen Herausforderungen mit zunehmender Erfahrung der Truppe und im engen Schulterschluss mit der Industrie beherrschbar seien und das System Puma weiter verbessert werde. Das sagte Zorn besonders im Hinblick auf die Optimierung der logistischen Prozesse für den Schützenpanzer. „Wir müssen im logistischen Prozess besser werden“, forderte der Generalinspekteur der Bundeswehr. In der Rückschau stellte General Zorn fest, Defizite seien auf allen Seiten festzustellen gewesen, sowohl bei der logistischen Vorbereitung der Übung als auch bei der Ausbildung des Personals. Es sei daher notwendig, dass das Personal auf diesem Panzer besser ausgebildet werde.
Der Generalinspekteur sagte, er könne noch keinen genauen Zeitpunkt nennen, wann der Schützenpanzer Puma bei der VJTFVery High Readiness Joint Task Force 2023 eingesetzt werden könne. Er gehe aber davon aus, dass das im nächsten halben Jahr geschehen werde, sagte General Zorn.
Der Vorstand von Krauss-Maffei Wegmann, Ralf Ketzel, sagte, er sei genauso überrascht gewesen von den Ausfällen beim Puma wie alle anderen auch. Aber Ketzel ließ keinen Zweifel daran: „Der Puma hat das Zeug zu einer echten Erfolgsstory.“ Der Schützenpanzer sei ein System, das wirklich bahnbrechende Neuerungen in seiner Klasse biete. Das Konzept des Pumas werde in keiner Weise in Frage gestellt.
Der Vorstand von Rheinmetall, Armin Papperger, dankte für die schnelle Reaktion der Bundeswehr, dass die Instandsetzung der defekten Panzer gemeinsam rasch in Angriff genommen werden konnte. Mit Blick in die Zukunft sagte Papperger, es müsse an der ein oder anderen Stelle des Systems Puma nachgeschärft werden. „Wir werden unsere Hausaufgaben machen.“
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