Das Verteidigungsministerium zieht Bilanz zu den Materialzuläufen 2020. Trotz Corona-Pandemie wurden die selbst gesteckten Ziele weitgehend erreicht, teils sogar übertroffen.
Die Fortsetzung des positiven Trends wird auch für dieses Jahr erwartet. Der Zulauf von Material im Jahr 2020 erfolgte überwiegend planmäßig. Auch für das Jahr 2021 wird von einem stabilen Aufwuchs ausgegangen. Der Materialzulauf war trotz Corona-Pandemie konstant und zuverlässig. In einigen Bereichen mussten Verzögerungen hingenommen werden.
Die Auslieferung und Übernahme moderner Waffensysteme hat sich letztes Jahr verstetigt. So wurden wie geplant vier A400M-Transportflugzeuge, drei NHNATO Helicopter-90-Hubschrauber und sechs NHNATO Helicopter-90-Sea Lion übergeben.
Bei einigen Waffensystemen lief es sogar besser als erwartet. So wurden letztes Jahr 56 statt der erwarteten 51 GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer zugeliefert. Ähnliches gelang bei den Kampfpanzern Leopard 2 A7V. Elf neue Panzer waren für 2020 erwartet worden. Tatsächlich kamen 13. Grund war unter anderem eine intensivere Koordination mit der Rüstungsindustrie.
Hinter den Erwartungen blieb der Zulauf des Schützenpanzers Puma. Von 23 erwarteten Puma kamen 21 im letzten Jahr an. Auch bei der Fregatte 125 mussten Auslieferungstermine verschoben werden. Eigentlich sollte die Marine im letzten Jahr zwei weitere neue Schiffe erhalten. Tatsächlich konnte nur eine Fregatte ausgeliefert werden. Insgesamt wurden 2020 rund 1.000 neue Fahrzeuge an die Streitkräfte übergeben. Im ersten Halbjahr 2021 sollen knapp 700 weitere folgen.
Alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sollen bis 2031 auf die gleiche persönliche Ausstattung zurückgreifen können. Als erstes kommen die Angehörigen der Very High Readiness Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) 2023 an die Reihe. Damit rund 17.000 Bundeswehrangehörige als schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization aus dem Vollen schöpfen können, wird zunächst ein Sperrbestand von 20.500 Ausrüstungssätzen eingerichtet.
Die Auslieferung des neuen Kampfbekleidungssatzes Streitkräfte (KBS SKKampfbekleidungssatz Streitkräfte) und der neuen Kampfschuhe läuft planmäßig. Ab Sommer soll auch die Modulare Ballistische Schutz-und Trageausstattung (MOBASTModulare Ballistische Schutz- und Trageausstattung) kommen. Hier werden knapp 16.000 Systeme erwartet. Zudem sollen dieses Jahr 5.000 neue Gefechtshelme und 4.000 zusätzliche neue Sprechsätze zulaufen.
Die Coronapandemie und die damit verbundenen Maßnahmen erwiesen sich als zusätzliche Treiber der Digitalisierung der Streitkräfte. Um möglichst vielen Bundeswehrangehörigen das Arbeiten von Zuhause zu ermöglichen, wurden die bereits geplanten Digitalisierungsmaßnahmen verstärkt und teilweise vorgezogen. Unter anderem wurden mehr als 30.000 Notebooks neu beschafft.
Die Software OpenVPN (Open Virtual Private Network) ermöglichte zudem das sichere mobile Arbeiten aus dem Homeoffice an über 30.000 bereits vorhandenen Notebooks. Damit können derzeit bis zu 85.000 Mitarbeitende mobil arbeiten.
Auch das bereits eingeführte bundeswehreigene Chatprogramm BwMessenger Matrix wurde erweitert, sodass mittlerweile bis zu 80.000 Nutzer darauf zugreifen können. Ziel ist, möglichst allen Angehörigen der Bundeswehr die Möglichkeit zum mobilen Arbeiten zu verschaffen, sofern ihre Aufgabe dies zulässt. Im Verteidigungsministerium ist dieses Ziel schon Ende 2019 erreicht worden. Bis Ende 2021 sollen bis zu 120.000 Bundeswehrangehörige mobil arbeiten können.
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