Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat am 8. Juli 2021 Maria-Anna Wessel zur Präsidentin des Bundessprachenamtes ernannt. Dazu besuchte die Ministerin die Bundesoberbehörde in Hürth.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer überreichte der bisherigen Vizepräsidentin, Maria-Anna Wessel, die Ernennungsurkunde. Damit ist Wessel die erste Frau an der Spitze des Hürther Amtes.
„Wenn ich heute die Urkunde an Sie, Frau Wessel, überreiche, dann kann ich mir kaum eine erfahrenere Besetzung für das Präsidentenamt des Bundessprachenamtes vorstellen“, so Kramp-Karrenbauer. „Sie sind bald zehn Jahre hier tätig und immer, wenn es darauf ankam, konnte man sich auf Sie verlassen.“
Darüber hinaus trage das Amt im internationalen Kontext eine große Verantwortung, sei es bei der Sprachausbildung, der Übersetzung wichtiger Strategiedokumente oder bei der professionellen Unterstützung durch Dolmetscherinnen und Dolmetscher bei diplomatischen Gesprächen, betonte die Verteidigungsministerin. „Das Bundessprachenamt ist eine essenzielle Ressource, auf die wir stolz sind.“
Die Ministerin freute sich zudem, das Bundessprachenamt „in die bewährten Hände einer Frau geben zu können“. Wessel ist die fünfte Präsidentin an der Spitze einer Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung.
Bereits das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistung, das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und auch das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst werden durch weibliche Führungskräfte geführt.
Präsidentin Wessel freute sich über den hohen Gast aus Berlin und die Ernennung durch die Ministerin: „Für mich ist das eine besondere Ehre und für das Amt ein tolles Zeichen der Wertschätzung.“ Sie bedanke sich insbesondere bei ihren 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an rund 60 Standorten in ganz Deutschland, die stets Hand in Hand arbeiteten. „Eine schönere Verwendung nach so einer bewegenden Dienstzeit könnte es nicht geben“, schloss die neue Präsidentin ihre Dankesrede.
Die am 15. April 1958 geborene Niedersächsin ist Volljuristin. Ihre Karriere begann 1986 bei der Bundeswehr als Dezernentin im Wehrersatzwesen. Auf ihrem Weg war Maria-Anna Wessel Leiterin verschiedener Kreiswehrersatzämter und Referentin im Bundesministerium der Verteidigung. Später wurde sie Dezernatsleiterin und Abteilungsleiterin in der Wehrbereichsverwaltung Ost in Strausberg.
2012 wechselte Wessel zum Bundessprachenamt nach Hürth, zunächst als Abteilungsleiterin, dann als Vizepräsidentin. Wessel folgt auf Dietmar Zimmer, der ab 2018 Präsident des Bundessprachenamtes war.
Das Bundessprachenamt ist der zentrale Sprachendienstleister für die Bundeswehr. Als zivile Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung hat das Amt den Auftrag, den fremdsprachlichen Bedarf der Streitkräfte zu decken.
Das Bundessprachenamt ist darüber hinaus auch für die Sprachausbildung und Sprachfortbildung der anderen Bundesressorts und für die Länderverwaltungen zuständig. Jährlich werden durch die knapp über 1.000 Beschäftigten mehr als 15.000 Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer fremdsprachlich ausgebildet, etwa 150.000 Seiten übersetzt und circa 20.000 Stunden gedolmetscht.
Die Sprachausbildung hat ein Ziel: den Erwerb fremdsprachlicher und interkultureller Kompetenz. Dafür werden Sprachlehrgänge auf die beruflichen Anforderungen der Lehrgangsteilnehmenden zugeschnitten. So etwa bei der Sprachausbildung von Militärattachées, die vor Antritt ihrer Verwendung in der Sprache ihres Gastlandes ausgebildet werden.
Dies sei eine essenzielle Voraussetzung für die Auftragserfüllung, so die Ministerin. „Eine gute Sprachausbildung ermöglicht dabei eine ganz andere Art der Kommunikation, der Verbundenheit und des Vertrauens. Das brauchen wir in diesen Zeiten.“
Die fremdsprachliche Ausbildung der Angehörigen der Bundeswehr in über 50 Sprachen ist von hoher Bedeutung für die erfolgreiche Auftragserfüllung der Bundeswehr. Durch das Übersetzen und das Dolmetschen in Auslandseinsätzen trägt das Bundessprachenamt maßgeblich zu den Erfolgsfaktoren des internationalen Krisenmanagements der Bundeswehr bei.
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