Seit der Machtübernahme der Taliban vor einer Woche evakuiert die Bundeswehr zu Schützende aus Afghanistan. Die Situation vor Ort ist unübersichtlich und gefährlich. Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer informierte heute in einer Pressekonferenz über die Operation und die aktuelle Lage. Der Führer der Evakuierungsoperation, Brigadegeneral Jens Arlt, hat live zur Lage am Flughafen Kabul berichtet:
Seit einer Woche evakuiert die Bundeswehr deutsche Staatsangehörige, ehemalige Ortskräfte und ihre Familien sowie weitere zu Schützende wie Frauenrechtlerinnen und Journalisten aus Afghanistan. Seit Beginn der Evakuierungsoperation wurden bislang insgesamt 2.134 Männer, Frauen und Kinder von Kabul ins sichere Taschkent in Usbekistan geflogen. Die meisten haben bereits ihre Weiterreise nach Deutschland angetreten.
Auch heute gehen die Evakuierungsflüge trotz erschwerter Sicherheitslage weiter. Denn zahlreiche weitere Ausreiseberechtigte haben sich hilfesuchend an das Auswärtige Amt und andere Ressorts gewandt und warten auf Rettung.
Die Lage rund um den Flughafen Kabul ist unübersichtlich und gefährlich. Der Flughafen ist auf dem Landweg sehr schwer zugänglich. Tausende Menschen wollen Afghanistan verlassen. Sie blockieren den Zugang zum Flughafen und versuchen, sich Zutritt zum Flughafengelände zu verschaffen. Falschinformationen aus unbekannten Quellen beunruhigen die Menschenmassen immer wieder und setzen sie in Bewegung.
Gerade für Familien ist ein Durchkommen kaum möglich, um zu den von den US-Streitkräften geschützten Zugangsschleusen zu gelangen. Die Bundeswehr hat deswegen seit gestern leichte Hubschrauber vor Ort, mit denen Soldaten des Kommandos Spezialkräfte kleinere Gruppen zu Evakuierender im Stadtgebiet Kabul aufnehmen können.
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