Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am 16. Dezember 2024 die neue litauische Verteidigungsministerin, Dovilė Šakalienė, im Bendlerblock empfangen. Šakalienė wurde am 12. Dezember vom litauischen Parlament, dem Seimas, bestätigt. Indem sie Berlin als Ziel ihres ersten Auslandsbesuch im Amt wählte, unterstrich sie die Bedeutung Deutschlands als wichtigstem europäischen Partner Litauens.
Neben dem Aufbau der Brigade Litauen, der im Gleichschritt mit dem Aufbau der dafür erforderlichen Infrastruktur vor Ort erfolgen soll, ging es in dem Gespräch zwischen Pistorius und Šakalienė auch um die andauernde Unterstützung der Ukraine im Jahr 2025 und um Rüstungskooperationen. Der Fokus lag jedoch auf der Fortsetzung der engen bilateralen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Litauen, die vor allem an der Aufstellung der Brigade Litauen sichtbar wird.
Pistorius dankte Šakalienė zunächst für das große Engagement und Herzblut, mit dem die Litauerinnen und Litauer die Stationierung der Brigade vorbereiten. Im Jahr 2025 liege der Fokus auf dem Aufbau eines führungs- und übungsfähigen Brigadestabes – rund 500 deutsche Soldatinnen und Soldaten werden Ende des Jahres vor Ort in Litauen sein. Hinzu kommen rund 1.300 Soldatinnen und Soldaten, die bereits heute die eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup in Litauen stellen. Sie werden voraussichtlich Ende 2026 in die Brigade überführt.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch mit der neuen litauischen Regierung unsere bilaterale Zusammenarbeit auf der Grundlage gemeinsamer Werte und gemeinsamer Ziele weiter ausbauen können.Boris Pistorius, Verteidigungsminister
Auch was die Unterstützung der Ukraine angeht, arbeiten die beiden Länder eng und zuverlässig zusammen – so beispielsweise bei der europäischen Unterstützungsmission EUMAMEuropean Union Military Assistance Mission, wo Litauen sich an der Ausbildung ukrainischer Streitkräfte auf deutschem Boden beteiligt.
Um auf dem Gefechtsfeld der Zukunft zu bestehen, sind austauschbare Waffensysteme von besonderer Bedeutung. So wollen Deutschland und Litauen zum Beispiel auf gleiche Waffensysteme zurückgreifen. Im Anschluss an das Gespräch in Berlin unterzeichnete Ministerin Šakalienė eine „Purchase Confirmation“, also eine Bestätigung zur Beschaffung von 44 deutschen Kampfpanzern des Typs Leopard 2 A8 aus dem deutschen Rahmenvertrag. „Damit können unsere Streitkräfte noch besser zusammenarbeiten, weil sie auf die gleichen Panzer zurückgreifen“, unterstrich Pistorius in Berlin. Man spare Kosten und könne die Systeme auch gemeinsam warten. Auch die Bundeswehrbrigade in Litauen wird mit Leopard-Panzern ausgestattet sein.
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