Die Ukraine erhält von der Bundeswehr weitere umfangreiche Unterstützungsleistungen. Das hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht entschieden. Kiew wird auch 16 Brückenlegepanzer vom Typ Biber erhalten. Neben schwerem Gerät wird zudem ein Paket zur ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr geliefert. Es ergänzt die Juli-Bilanz der Ukraine-Unterstützung durch die Bundeswehr.
Nachdem die Regierung der Ukraine in dieser Woche der Bundesregierung bestätigt hat, dass sie weiterer Unterstützung bedarf, entschied Ministerin Christine Lambrecht umgehend, ein Paket mit 16 Brückenlegepanzern vom Typ Biber zu liefern. Noch in diesem Jahr soll die Lieferung von zunächst sechs Systemen erfolgen. Zehn weitere sollen im nächsten Jahr geliefert werden. Dieses Gesamtpaket umfasst neben den 16 Brückenlegepanzern auch den Transport und die Instandsetzung durch die Bundeswehr sowie die Ausbildung. Die Bundeswehr unterstützt hier das Ausbildungsangebot der Industrie.
Neben der Lieferung der Brückenlegepanzer Biber hat es im Monat Juli weitere Unterstützungsleistungen der Bundeswehr gegeben. Mit deutscher Zustimmung sollen folgende Güter, die ursprünglich aus Beständen der Bundeswehr stammen, nun aus Drittländern in die Ukraine geliefert werden: 20.000 Schuss Haubitzenmunition im Kaliber 155 Millimeter durch Norwegen, acht Feldhaubitzen vom Typ FH-70 durch Estland, zwölf Unimog-LkwLastkraftwagen durch Estland und drei Geländewagen Wolf ebenfalls durch Estland.
Darüber hinaus werden aus Bundeswehrbeständen 102 zum Teil schwere Kraftfahrzeuge wie LkwLastkraftwagen, Kleinbusse und Geländewagen geliefert, davon 22 LkwLastkraftwagen, 15 Tonnen, und 80 Toyota Pick-ups, sowie sechs umfangreiche HEP70-ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrpakete. Diese umfassen jeweils Dekontaminationssysteme zur Entstrahlung, Entseuchung, Entgiftung und Entwesung. Dazu gehören sechs Fahrzeuge mit jeweils kompletter Dekontaminierungsausstattung mit zwei Tanks und ein signifikanter Erstvorrat an Dekontaminationsmitteln.
Mit dieser Unterstützung sind die ukrainischen Streitkräfte unmittelbar zur mobilen Dekontamination fähig. Die Ausbildung der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten an diesem Gerät ist bereits abgeschlossen. Lambrecht sagte: „Die Bundeswehr unterstützt die Ukraine nicht nur mit schweren Waffen. Ich habe entschieden, jetzt auch ein deutsches ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehrpaket zu liefern. Das schafft für die ukrainischen Streitkräfte die benötigte sofortige Fähigkeit zur Entfernung von Kampfstoffen!“
Weiterhin werden der Ukraine aus Bundeswehrbeständen drei Panzerhaubitzen 2000, drei MARSMittleres Artillerieraketensystem (Mittleres Artillerieraketensystem) II Mehrfachraketenwerfer samt Munition zur Bekämpfung von Bodenzielen zur Verfügung gestellt.
Schließlich werden im Rahmen der erweiterten Ertüchtigungsinitiative Deutschlands 33 Mannschaftstransporter M113 aus Dänemark mit Bewaffnung und sieben Flugabwehrkanonenpanzer Gepard samt Munition an die Ukraine geliefert.
Die Abgabe des Gerätes und Materials aus Bundeswehrbeständen schränkt die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr absehbar nicht ein.
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