Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, hat die deutschen Einsatzverbände im Mittelmeer besucht. Damit setzte er seine Dienstantritts- und Einsatzreisen kontinuierlich fort. Erste Station war die libanesische Hauptstadt Beirut.
Bei der UNUnited Nations-Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon (United Nations Interim Force in Lebanon) vor der Küste Libanons leisten derzeit die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr auf der Korvette „Braunschweig“ auch einen essentiellen Beitrag zum Fähigkeitsauf- und -ausbau der libanesischen Marine. Damit werden die libanesischen Streitkräfte unterstützt, ihre Seegrenzen selbst zu überwachen und auf Dauer auch selber zu sichern. Der Waffenschmuggel von See soll so unterbunden und die Region weiter stabilisiert und gesichert werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in der vergangenen Woche mit ihren Besuchen in Jordanien und im Libanon dem deutschen Engagement in der Region bereits große politische Bedeutung verliehen. Zuvor wurde im Mai im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin der Verteidigung, Thomas Silberhorn, im Libanon die Fortsetzung zweier Projekte im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung für die libanesische Marine vertraglich fortgeschrieben. Der Generalinspekteur der Bundeswehr rundete nun diese Initiative mit seinem Besuch militärisch ab.
Zorn legte großen Wert darauf, in Beirut das Denkmal zur Erinnerung an den libanesischen Bürgerkrieg zu besuchen. In der Zeit dieses Bürgerkriegs, der von 1975 bis 1990 dauerte, gab es mehr als 100 000 Tote und 20 000 Vermisste. Ein bedeutender Aderlass für die 4-Millionen-Bevölkerung des Libanons. Quer durch alle religiösen Gruppen und bei ständig wechselnden Fronten richtete der Krieg große Verwüstung an. Dazu dürfe es nie wieder kommen, so Zorn. Mittlerweile ist Beirut in beeindruckender Weise wieder hergerichtet. Die Metropole wird ihrem Image als „Las Vegas des Nahen Ostens“ gerecht.
In Beirut kam der Generalinspekteur der Bundeswehr zu einem Gespräch mit seinem libanesischen Amtskollegen, General Joseph Aoun, zusammen. „Mit der Ertüchtigung der libanesischen Marine wollen wir den Libanon als einen Stabilitätsanker in der Region weiter festigen“, sagte Zorn der Redaktion der Bundeswehr.
Er wies in diesem Kontext auf die Fortsetzung des deutschen Engagements zur Ertüchtigung der libanesischen Marine hin. In diesem Rahmen wird die Modernisierung von neun Küstenradarstationen und drei Patrouillen-Booten der libanesischen Marine vorangetrieben. Im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs Silberhorn waren bei dessen Besuch im Mai die entsprechenden Verträge unterzeichnet worden.
Als Erfolg gilt die Modernisierung des Patrouillenbootes „Tabarja“. Es war von der deutschen Marine der libanesischen Marine 2008 als bilaterale Aufbauhilfe übergeben worden. Begleitende Ausbildung und Expertise für den Betrieb der „Tabarja“ wurden durch die deutsche Marine geleistet. Mit Erfolg: Die Zertifizierung zur Einsatzbereitschaft, die von der Bundeswehr durchgeführt wurde, schaffte die 12-köpfige libanesische Marinebesatzung mustergültig. Nun kann die „Tabarja“ schrittweise in den Einsatz gehen. Die gelungene Zertifizierung ist auch ein Beispiel für die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den deutschen Soldaten mit ihren libanesischen Kameraden.
Ein Erfolg, von dem der Generalinspekteur der Bundeswehr gern hört. Zorn weist darauf hin: Die Bundesregierung führt die Unterstützung im Fähigkeitsauf- und –ausbau der libanesischen Marine kontinuierlich fort. Im Juni hat der Deutsche Bundestag das Mandat der Mission UNIFILUnited Nations Interim Force in Lebanon für ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2019 verlängert. Die personelle Obergrenze liegt unvermindert bei 300 deutschen Soldatinnen und Soldaten. Die Mission war vom Parlament erstmalig im Jahre 2006 beschlossen worden.
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