Die USA-Reise von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht steht ganz im Zeichen deutsch-amerikanischer Sicherheitspolitik. In Washington traf sie ihren amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin, vorher diskutierte Lambrecht mit Abgeordneten und Senatoren im Capitol. Beim Austausch lag der Fokus auf der NATONorth Atlantic Treaty Organization und der Situation im Krieg mit der Ukraine.
Das jüngste persönliche Treffen der beiden Minister im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Hauptquartier in Brüssel liegt erst zwei Wochen zurück. Und doch hat sich seitdem vieles entwickelt. „In dieser schwierigen Zeit beweist sich die Kraft der deutsch-amerikanischen Freundschaft. Deshalb war es mir sehr wichtig, nach Washington zu reisen, um mich mit meinem US-amerikanischen Kollegen Lloyd Austin auszutauschen“, betont Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. „Wir unterstützen uns und stehen näher zusammen als je zuvor.“ Das betrifft nicht nur den engen Schulterschluss im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis als klares Zeichen der Verlässlichkeit an die Verbündeten an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke, sondern auch die Ausgestaltung der Trendwende deutscher Sicherheitspolitik.
Diese „Zeitenwende“ angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine wird auf amerikanischer Seite sehr begrüßt: „Deutschland hat in diesem entscheidenden Moment enorme Führungsstärke bewiesen. Die Entscheidung […], die deutschen Streitkräfte aufzustocken, ist mutig und historisch“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit Blick auf die Ankündigung, die neue deutsche Heeresdivision schon 2025 aufzustellen und mit Blick auf das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, das zur Ausstattung der Bundeswehr aufgewendet werden wird.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen bei der Umsetzung dieser wichtigen Änderungen. Wir begrüßen auch die Entscheidung Deutschlands, der Ukraine Sicherheitshilfen zukommen zu lassen. Ihr Beispiel hat dazu beigetragen, andere Verbündete und Partner zu inspirieren“, sagte Austin.
Auch in ihrem Gespräch im Weißen Haus mit Jake Sullivan, dem Nationalen Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten, verdeutlichte Lambrecht die „Zeitenwende“ deutscher Sicherheitspolitik und erläutert die kommenden Schritte hin zur Erstellung der ersten deutschen Nationalen Sicherheitsstrategie. Der Austausch zur Lage im Indo-Pazifik spielte ebenso eine Rolle wie zur Lage in der Sahel-Region.
Über die „Zeitenwende“ sprach die Ministerin auf dem Capitol Hill auch mit Abgeordneten und Senatoren der ,,House and Senate Armed Services Committees''. Dabei warb sie für eine größtmögliche Unterstützung der amerikanischen Legislativorgane im Beschaffungsprozess des künftigen Kampfflugzeuges F-35A, das Deutschland zur Aufrechterhaltung der nuklearen Teilhabe benötigt.
Zum Abschluss ihrer Konsultationen in Washington fasst Lambrecht zusammen: „Wir unterstützen uns und stehen näher zusammen als je zuvor. Es ist nicht gelungen, uns in der NATONorth Atlantic Treaty Organization, uns in der EUEuropäische Union zu spalten. Wir stehen zusammen und sind verlässliche Partner.“
Am Grab des unbekannten Soldaten auf dem Nationalfriedhof der Vereinigten Staaten legte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht vor ihrer Weiterreise nach New York einen Kranz nieder und zollte den amerikanischen Gefallenen ihren Respekt. Der Besuch des vor über 150 Jahren errichteten Soldatenfriedhofes war der Ministerin ein besonderes Anliegen. Kaum an einem anderen Ort werden Besuchenden die Schrecken und Leiden eines Krieges so vor Augen geführt wie beim Anblick der über 400.000 weißen Grabsteine, in Reih und Glied, auf einer Fläche von über 2,5 Millionen Quadratmetern.
Das Grab des unbekannten Soldaten ist all denjenigen gefallenen amerikanischen Soldaten gewidmet, die nicht identifiziert oder beerdigt werden konnten. Mit einer tief bewegenden Zeremonie endet für die Ministerin ihr Besuch in Washington: „Es war mir eine Ehre“, sagte sie beim Abschied in Arlington.
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