Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat in seiner Sitzung am 23. Juni die Mittel für insgesamt 27 25-Millionen-Vorlagen mit einem Gesamtvolumen von rund 19 Milliarden Euro freigegeben. Die Verträge decken ein breites Spektrum aus den Dimensionen Land, Luft, See und Cyber ab.
Mit dem deutsch-französisch-spanischen Forschungs- und Entwicklungsvertrag für ein neues Kampfflugzeugsystem (FCASFuture Combat Air System) bricht die Luftwaffe in die Zukunft auf. PEGASUSPersistant German Airborne Surveillance System, ein weiteres strategisches Projekt, schließt eine seit nunmehr über eine Dekade bestehende maßgebliche Fähigkeitslücke in der signalerfassenden Aufklärung aus der Luft.
Im Projekt Future Combat Air System (FCASFuture Combat Air System) ist mit der Entscheidung des Haushaltsausschusses, eine weitere Regierungsvereinbarung und Ergänzungsverträge bis 2027 in Höhe von rund 4,4 Milliarden Euro zu schließen, der Weg für die Fortsetzung der Rüstungskooperation mit Frankreich und Spanien ab Herbst 2021 geebnet. In den kommenden Phasen sollen - in einem ersten Schritt mit Blick auch das Ziel „System of Systems“ - die erforderlichen Technologien für ein neues Kampfflugzeugsystem in den Bereichen Flugzeug, Triebwerk, unbemannte Komponenten, Systemverbund, Sensoren, Signaturreduzierung und Simulationsumgebung zur Entwicklungsreife gebracht werden. Die Nutzbarkeit der Technologien soll auf zu entwickelnden Demonstratoren nachgewiesen werden, bevor das Projekt im Anschluss in die Design- und Entwicklungsphase übergeht.
Mit dem Projekt PEGASUSPersistant German Airborne Surveillance System (Persistant German Airborne Surveillance Systems) wird die Bundeswehr wieder zur signalerfassenden, luftgestützten, weiträumigen Überwachung und Aufklärung befähigt. Das Aufklärungssystem Pegasus besteht aus drei Luftfahrzeugen des Typs Bombardier Global 6000 als Trägerplattform. Diese ist mit Sensorik für die signalerfassende Aufklärung ausgestattet. Das Missionssystem dient der Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung. Zum Gesamtpaket gehören außerdem eine Ausbildungsanlage und eine Referenzanlage. Mit dieser zweiten Anlage können Fehler lokalisiert und neue Software-Anwendungen erprobt werden.
Mit der 25-Millionen-Vorlage wird die Beschaffung der Luftfahrzeuge und die Einrüstung der hochtechnologischen Komponenten in die Luftfahrzeuge ermöglicht. Das Projekt mit einem Finanzvolumen von etwa 1,54 Milliarden Euro sichert und fördert den Kompetenzerhalt bei nationalen Schlüsseltechnologien entsprechend des Strategiepapiers der Bundesregierung zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie.
Mit der genehmigten Beschaffung von vier Großraumradargeräten zur Luftraumüberwachung, die zusätzlich erstmals über eine Fähigkeit zur Erfassung ballistischer Flugkörper verfügen, werden die veralteten, in den 1980er-Jahren beschafften Hughes Air Defense Radare abgelöst. Dadurch kann die Sicherheit im deutschen Luftraum als Teil der integrierten NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftverteidigung auch künftig gewährleistet werden.
Die Bundeswehr wird mit der Beschaffung einer in Containerbauweise modular aufgebauten und luftverladbaren Flugsicherungsanlage in die Lage versetzt, einen autarken Flugplatz in einem Einsatzland zu errichten und zu betreiben – insbesondere an Einsatzorten, an denen eine Flugbetriebsinfrastruktur nicht verfügbar ist. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, den militärischen Flugbetrieb sowohl für die Operationsführung vor Ort als auch für die Anbindung an das Heimatland sicherzustellen.
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