Ministerin Ursula von der Leyen hat am 19. Juni den Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ verliehen. Zum dritten Mal wurden Institutionen ausgezeichnet, die sich in besonderem Maß für die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Bundeswehr und Gesellschaft einsetzen. Dieses Mal ging der Preis an den Sportverein Hertha BSCBerlin Security Conference Berlin und an die Kreisstadt Euskirchen im Rheinland.
„Ich bin immer wieder beeindruckt und überwältigt, wie vielfältig die Gesten der Wertschätzung sind, welchen breiten und tiefen Rückhalt die Angehörigen der Bundeswehr genießen“, sagte von der Leyen. „Es ist genau dieses Engagement, das unsere Soldaten und Angestellten bestärkt. Für diese Partnerschaft bedanken wir uns von ganzem Herzen.“ Der Preis wird gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund vergeben. Die Preisverleihung war ein Höhepunkt des Deutschen Kommunalkongresses, der aktuell in Berlin stattfindet. Rund 650 Gäste waren geladen.
Eine Jury unter Vorsitz des DStGbDeutscher Städte- und Gemeindebund Hauptgeschäftsführers Gerd Landsberg hatte die Sieger aus 40 Vorschlägen ausgewählt. Landsberg selbst wurde für sein Engagement mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet. „Wir wissen sie stets ganz fest an unserer Seite“, lobte von der Leyen. Landsberg hatte nicht mit der Ehrung gerechnet: „Herzlichen Dank für die Überraschung – das war nicht mit dem Protokoll besprochen“, sagte er unter dem Applaus der Anwesenden.
Der Fußballbundesligist gewann in der Kategorie Vereine und Einzelpersonen, weil sich der Klub bei Bundeswehrangehörigen für ihren Einsatz im In- und Ausland bedankt – und das seit Jahren. „Die Vereinsführung steht voll und ganz hinter der Bundeswehr und den Menschen und würdigt diese durch viele Aktionen zu Gunsten der Bundeswehrangehörigen“, hieß es in der Begründung der Jury. Zum Beispiel wurde das Logistik-Bataillon 172 aus Beelitz zu einem Heimspiel eingeladen, nachdem es beim Hochwassereinsatz 2013 geholfen hatte. Zuletzt waren Angehörige des Sanitätsregiments 1 Berlin und die Crew des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“ im Olympiastadion. Außerdem stellt der Klub seine Infrastruktur für Weiterbildungen und teambildende Maßnahmen der Bundeswehr zur Verfügung.
Bewegend war eine Aktion zugunsten der Familien gefallener Soldaten. Der Verein lud die Hinterbliebenen im April 2015 zu einem Tag auf dem Vereinsgelände und einem Spiel des Hauptstadtklubs ein. Vier Kinder, die einen Elternteil verloren haben, durften mit den Spielern ins Stadion einlaufen – natürlich in den blauweißen Trikots von Hertha BSCBerlin Security Conference. Vereinspräsident Präsident Werner Gegenbauer nahm den Preis persönlich entgegen. „Die Bundeswehr und ihre Soldaten tun ihren Dienst für das Vaterland. Dafür kann man nur Danke sagen“, sagte er.
Die Kreisstadt Euskirchen in Nordrhein-Westfalen ist in der Kategorie Gebietskörperschaften ausgezeichnet worden. Euskirchen stehe „für ein Miteinander, zu dem sich der Kreis, die Stadt und die Dienststellen am Standort in besonderem Maße bekennen und fortwährend einsetzen“, hieß es in der Urteilsbegründung. Die Unterstützung der Bundeswehr sei in Euskirchen eine Selbstverständlichkeit. Dies zeigt sich nicht nur in einer offiziellen Patenschaft mit dem in Euskirchen gelegenen Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr, sondern auch in gemeinsamen Aktivitäten: So wurden die Zufahrtsstraßen der Stadt von den Anwohnern mit gelben Schleifen markiert, um ihre Solidarität mit den Soldaten im Auslandseinsatz zu bekunden.
Euskirchen unterstützt auch das Gedenken an die Kriegstoten mit einer Spendensammlung an Allerheiligen und organisiert Wohltätigkeitsveranstaltungen – zum Beispiel einen Adventsbasar. Zudem wird mit dem örtlichen Emil-Fischer-Gymnasium kooperiert: Angehörige des Zentrums für Geoinformationswesen kommen zu Projektwochen in die Schule, um Jugendliche für die Naturwissenschaften zu begeistern. Bürgermeister Uwe Friedl freute sich über den Preis. „Das bedeutet uns sehr viel. Das ist eine Auszeichnung für die Stadt Euskirchen und die Soldatinnen und Soldaten des Standorts.“
Das Verteidigungsministerium prämiert seit Februar 2016 Initiativen, die sich um die Bundeswehr und ihre Angehörigen verdient gemacht haben. Sie erhalten eine Urkunde, eine Geldprämie von 2.500 Euro und eine Würfelskulptur als Symbol der Einheit von Bundeswehr, Gesellschaft und Menschen. Die Skulptur wurde von den Künstlerinnen Annika Unger und Anja Lapatsch geschaffen. Der Preis ist Teil der „Agenda Attraktivität“, dem seit 2014 laufenden Reformprogramm der Bundeswehr. Erster Preisträger war die Initiative „Wirtschaftsjuroren Cham“, bei der zweiten Preisverleihung im Dezember 2016 wurde der gemeinnützige Verein „Bundeswehrfamilien Munster“ und der Landkreis Regen mit den Patengemeinden der Bayerwald-Kaserne geehrt. Einen Sonderpreis erhielt Irmengard Röhle, die den „Marsch der Verbundenheit“ initiiert hat.
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