Zum Abschluss der virtuellen Konferenzreihe „Breaking Barriers – Women in Peacekeeping“ übergaben Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und weitere UNUnited Nations-Mitglieder am 8. Juli ein Ergebnispapier mit Handlungsempfehlungen an UNUnited Nations-Untergeneralsekretär Lacroix. Die Empfehlungen sollen dabei helfen, Hürden für Frauen in UNUnited Nations-Missionen abzubauen.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, ihre Amtskolleginnen und -kollegen aus Irland und Südafrika sowie die Repräsentanten weiterer UNUnited Nations-Mitgliedsstaaten kamen im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung zusammen, um dem UNUnited Nations-Untergeneralsekretär für Friedensmissionen, Jean-Pierre Lacroix, die Ergebnisse der Konferenzreihe und die daraus folgenden Handlungsempfehlungen zu präsentieren.
„Unser gemeinsames Ziel von Beginn an war es, konkrete Handlungsempfehlungen für die UNUnited Nations und ihre Mitgliedsstaaten zu erarbeiten, um Hürden für Frauen in UNUnited Nations-Missionen abzubauen, ein für sie förderndes Umfeld zu schaffen und um endlich mehr Frauen in der Friedenssicherung zu beteiligen“, sagte Kramp-Karrenbauer. Die stärkere Partizipation von Frauen sei ein Kernelement dafür, UNUnited Nations-Missionen effektiver zu machen, betonte die Verteidigungsministerin.
Deutschland, Irland, Südafrika, Bangladesch und Namibia hatten die dreiteilige Veranstaltungsreihe im ersten Halbjahr 2021 im Rahmen der UNUnited Nations-Reforminitiative Action-for-Peacekeeping (A4PAction for Peacekeeping) angestoßen. Die fünf Nationen engagieren sich als sogenannte A4PAction for Peacekeeping-Champions im Bereich „Women, Peace and Security“ (WPS) für die gleichberechtigte Mitwirkung von Frauen an allen Aspekten der Friedenssicherung. Namibia hatte zudem im Jahr 2000 die Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit im UNUnited Nations-Sicherheitsrat initiiert. Sukzessive kamen weitere A4PAction for Peacekeeping-Champions wie Indonesien, Kanada und Kenia für die Ausrichtung der Veranstaltungen hinzu.
Während der ersten Paneldiskussion debattierten UNUnited Nations-Soldatinnen und -Expertinnen darüber, welche Hürden für Frauen in UNUnited Nations-Friedensmissionen bestehen und mit welchen Maßnahmen sich diese Hindernisse abbauen lassen. Als deutsche Vertreterin berichtete Hauptmann Anna-Carina E. von ihren Erfahrungen als UNUnited Nations-Militärbeobachterin im Südsudan.
Bei der zweiten Online-Konferenz diskutierten internationale Expertinnen und Experten darüber, wie Barrier-Studien dabei helfen können, nationale Hürden für eine stärkere Beteiligung von Frauen an UNUnited Nations-Friedensmissionen besser zu erkennen und zielgerichtet abzubauen. Der Leiter der Abteilung Politik im BMVgBundesministerium der Verteidigung, Detlef Wächter, berichtete bei der Veranstaltung, welche Maßnahmen Deutschland bereits umgesetzt hat, um den Frauenanteil in Friedensmissionen zu erhöhen.
Bei der dritten Diskussion standen vor allem Fragen der strategischen Kommunikation zur Überwindung bestehender Gender-Stereotype im Vordergrund.
Die Erkenntnisse der A4PAction for Peacekeeping-Veranstaltungsreihe wurden von den ausrichtenden Ländern in einem Ergebnispapier zusammengefasst. Daraus abgeleitet, enthält das Dokument zusätzlich sechs Handlungsempfehlungen, die dabei helfen sollen, Hürden für Frauen in UNUnited Nations-Missionen und auf nationaler Ebene abzubauen.
So sollte etwa bei der Planung, Umsetzung und Auswertung von Friedensmissionen eine Genderanalyse implementiert werden, um sicherzustellen, dass Frauen künftig bei allen Positionen und Aufgaben im Einsatz stärker gleichberechtig beteiligt werden. Zudem sollten Unterbringung und Ausstattung in UNUnited Nations-Missionen für Frauen angemessen gestaltet werden. Weiterhin sollten Peacekeeper darin geschult werden, geschlechterbezogene Vorurteile besser zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Außerdem wird empfohlen, Netzwerke für Soldatinnen aufzubauen, über die sie sich zu Ausbildungsmöglichkeiten informieren und mit einsatzerfahrenen Kameradinnen austauschen können. „Für Deutschland ist die Empfehlung, Netzwerke für Frauen zu schaffen, besonders relevant“, erklärte Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. “Gemeinsam mit unseren UNUnited Nations-Partnern beratschlagen wir gerade, wie ein Netzwerk für ehemalige, derzeitige und künftige Peacekeeperinnen aufgebaut werden könnte.“
Auch wolle Deutschland die Ergebnisse der nationalen Barrier-Studie in der Bundeswehr und die Erfahrungen aus dem Studienprozess mit interessierten UNUnited Nations-Mitgliedern teilen, sobald der Abschlussbericht ausgewertet sei, so die Ministerin. Denn eine weitere Handlungsempfehlung des A4PAction for Peacekeeping-Papiers ist es, Studien auf nationaler Ebene durchzuführen, um Hindernisse für Frauen in den heimischen Streitkräften zu untersuchen.
Abschließend dankte UNUnited Nations-Untergeneralsekretär Lacroix den Organisatoren der Veranstaltungsreihe für ihr Engagement. „Die präzisen und umsetzbaren Handlungsempfehlungen dieser Veranstaltungsreihe sind ein wesentlicher Beitrag zu unseren gemeinsamen Zielen. Wir werden daran arbeiten, die Empfehlungen umzusetzen, wann immer möglich“, sagte Lacroix.
„Die volle, gleichberechtigte und bedeutsame Mitwirkung von Frauen in UNUnited Nations-Friedensmissionen zu stärken, ist eine der obersten Prioritäten in der Hauptabteilung Friedensmissionen“, betonte Lacroix. Derzeit arbeite das UNUnited Nations-Sekretariat daran, Trainingsmaterial zur Bekämpfung von unbewussten Vorurteilen zu erstellen und geschlechtersensible Unterbringung in UNUnited Nations-Missionen zu implementieren. Zudem sei – auch mit Unterstützung von Deutschland – die erste globale Untersuchung zum Status von Frauen im Verteidigungssektor geplant.
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